Im cremefarbenen Satinkleid gab die Nummer 20 in der britischen Thronfolge dem Bauunternehmer, früheren Schafscherer und leidenschaftlichen Surfer in einer sehr privaten Zeremonie und ohne Beisein von Königin Elizabeth II. das Jawort. Die Braut ist die Tochter des Herzogs von Gloucester, einem Cousin der Queen.
Davinas Brautjungfer und Schwester, Lady Rose Windsor, hatte sich bereits vor der Hochzeit von dem surfenden Maori angetan gezeigt und ihn als "wundervollen Fang" bezeichnet. Che Wilson, Vorsitzender des Ngati Ranana London Maori-Clubs sagte: "Dies ist ein großer Tag. Sie (die Braut) scheint ein ziemlich normaler Mensch zu sein, mit beiden Füßen auf dem Boden, genau wie die Kiwis. Das ist cool."
Zur Trauung, die der Geistliche der Queen, William Booth, vornahm, waren 70 geladene Gäste in die zum Kensington Palast gehörende Kapelle gekommen, zur anschließenden Party 120. Im Garten des Palastes wurde zudem ein traditioneller Maori-Kriegstanz aufgeführt. Der Bräutigam, Sohn eines Schafbauern und eines Hausmädchens, soll nach Presseberichten gesagt haben: "Tatsächlich heiratet ja ein Mitglied der königlichen Familie nicht jeden Tag einen Kiwi. Das macht es schon ein bisschen interessant, oder?"
Vom Stammbaum her kann sich der 33-Jährige mit seiner Frau messen
Das Paar hatte sich vor vier Jahren während eines Surfurlaubs zufällig an einem Strand auf Bali kennen gelernt. Schnell wurden die beiden unzertrennlich, lebten zunächst in einer Wohnung in Auckland und zuletzt in einem Haus im Londoner Stadtteil Fulham. Sie wollen Medienberichten zufolge weiter in Großbritannien wohnen. Lady Davina mag die Aufmerksamkeit nicht, die ihr als Mitglied der königlichen Familie entgegengebracht wird.
Von der Familie des Bräutigams waren nach Presseberichten 36 Angehörige aus Neuseeland zur Hochzeit in das Vereinigte Königreich geflogen. Lewis stammt aus Gisborne auf der Nordinsel des Landes am anderen Ende der Welt. Vom Stammbaum her kann sich der 33-Jährige durchaus mit seiner Frau messen: "Meine Familie gehört zum Aitanga-a-Mahaki-Stamm, dem ersten Stamm, der in dieser Region Neuseelands lebte", hatte Tom Smiler, Großvater des Bräutigams, kürzlich der "Times" verraten.
Jörg Berendsmeier, dpa
