Neuseeland
Jacinda Ardern verabschiedet sich emotional im Parlament – am Ende bricht ihre Stimme
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STORY: Mit einfühlsamen Worten hat sich die ehemalige Premierministerin von Neuseeland, Jacinda Ardern, vom Parlament des Landes verabschiedet. Sie dankte ihrer Familie, ihren Anhängern und ihrer Partei für eine bewegte Zeit. In ihre mehr als fünfjährige Regierungszeit fielen unter anderem die Corona-Pandemie und die Terroranschläge in Christchurch. "Jeder Neuseeländer solle das Gefühl haben, dass die Politik ein Zuhause für ihn oder sie sein kann", so die einstige Regierungschefin. Sie habe als Freiwillige in der Labour Party angefangen, habe Flugblätter verteilt. Und genau dorthin werde sie nun zurückkehren, und das sehr gern. Eingehüllt in einen Korowai, den traditionellen Maori-Mantel, bezeichnete sich die 42-Jährige – Tochter eines Polizisten und einer Schulkantinenbetreiberin – als "Umarmerin" und "Schreihals". Nie habe sie damit gerechnet, einmal Premierministerin zu werden. Mit ihrer Karriere wolle sie andere dazu inspirieren, selbst ein Amt zu übernehmen. "Man kann ängstlich und sensibel sein und sein Herz auf der Zunge tragen", sagte sie. "Man kann eine Mutter sein oder nicht, eine Ex-Mormonin oder nicht. Sie können all diese Dinge sein, und Sie können nicht nur hier sein, Sie können auch führen, genau wie ich." Ardern war im Januar von ihrem Amt als Premierministerin zurückgetreten und hatte erklärt, sie habe "keine Lust mehr", das Land zu führen, und werde sich auch nicht um eine Wiederwahl ins Parlament bemühen. Obwohl sie im Ausland beliebt war, hatten steigende Inflation, Kriminalität und umstrittene Reformen in den Bereichen Wasser und Landwirtschaft in ihrem letzten Amtsjahr ihre Unterstützung im Inland geschmälert. Ihr Nachfolger Chris Hipkins ernannte Ardern am Dienstag zu einer ehrenamtlichen Sonderbeauftragten für den Christchurch Call, eine von ihr mitbegründete Initiative, die Länder und Technologieunternehmen zur Bekämpfung des Extremismus zusammenbringen soll.