Missbrauchsanklage Die Queen greift durch: Prinz Andrew gibt Schirmherrschaften ab und lässt Titel ruhen

Queen Elizabeth Prinz Andrew
Queen Elizabeth und ihr Lieblingssohn Prinz Andrew
© Picture Alliance
Die britische Queen Elizabeth II. hat ihrem wegen Missbrauchsvorwürfen in den USA verklagten Sohn Prinz Andrew alle militärischen Dienstgrade und royalen Schirmherrschaften entzogen. Zuletzt hatten sich Militär-Veteranen an die Königin gewandt. 

Nach einer juristischen Niederlage im Zusammenhang mit einer gegen ihn gerichteten Missbrauchsklage in den USA verliert der britische Prinz Andrew seine militärischen Titel und auch seine Schirmherrschaften. Dies teilte der Buckingham-Palast in London mit. Dem zweitältesten Sohn von Königin Elizabeth II. wird sexueller Missbrauch im Zusammenhang mit der Affäre um den verurteilten US-Sexualstraftäter Jeffrey Epstein vorgeworfen.

Prinz Andrew vor Gericht als "Privatbürger"

"Mit Zustimmung und Genehmigung der Königin wurden die militärischen Dienstgrade und königlichen Schirmherrschaften des Herzogs von York an die Königin zurückgegeben", erklärte der Palast. Andrew werde weiterhin "keine öffentlichen Ämter bekleiden", im Fall der gegen ihn erhobenen Vorwürfe werde er sich "als Privatbürger verteidigen".

Am Vortag war Andrew mit einem Antrag auf Abweisung der gegen ihn gerichteten Missbrauchsklage in dem USA gescheitert. Damit rückt ein Zivilprozess gegen den britischen Prinzen näher. 

Die Klägerin Virginia Giuffre gibt an, 2001 im Alter von 17 Jahren von Prinz Andrew mehrfach sexuell missbraucht worden zu sein, unter anderem in Epsteins Luxusbleibe in New York. Epstein habe sie damals an den Royal "ausgeliehen". Giuffre fordert jetzt Schadenersatz in nicht genannter Höhe. Der Zivilprozess könnte im Herbst beginnen.

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Militär-Veteranen schrieben an Queen

Prinz Andrew hat die von Giuffre gegen ihn erhobenen Vorwürfe wiederholt entschieden zurückgewiesen. Wegen der Vorwürfe und seiner früheren Kontakte zu Epstein gab er allerdings bereits 2019 seine royalen Pflichten auf und zog sich weitgehend aus der Öffentlichkeit zurück.

Mehr als 150 britische Militär-Veteranen hatten die Queen in einem offenen Brief aufgefordert, Prinz Andrew von seinen Rollen im Militär zu entbinden, da er den mit den Dienstgraden verbundenen hohen Standards an ehrenhaftes Verhalten nicht gerecht geworden sei. "Wäre dies irgendein anderer ranghoher Militäroffizier, wäre es indiskutabel, dass er noch im Amt wäre", hieß es in dem Schreiben.

DPA · AFP
nik

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