Fenstersturz Jennifer Nitsch ist tot

Die Hintergründe des tödlichen Sturzes der Schauspielerin Jennifer Nitsch aus dem vierten Stock eines Münchner Wohnhauses sind weiter unklar.

"Wir wissen nicht, ob es Selbstmord war oder ein Unfall", sagte am Montag der Sprecher der Staatsanwaltschaft München I, Anton Winkler. "Fremdverschulden kann aber ausgeschlossen werden." Die 37-Jährige war am Sonntagmittag aus dem Fenster ihrer Schwabinger Altbauwohnung in den Tod gestürzt. Reanimierungsversuche des Notarztes blieben ohne Erfolg. Ein Abschiedsbrief wurde bisher nicht gefunden.

Oduktion angeordnet

Nach Angaben der Polizei wurde eine Obduktion angeordnet. Diese könnte Aufschluss darüber geben, ob die Schauspielerin Medikamente oder Alkohol zu sich genommen hatte, wie Zeitungen spekulierten. Einem Bericht des Online-Dienstes "Bunte.T-Online" zufolge hatte Nitsch seit längerem mit Selbstmordgedanken gespielt. Sie habe an Autoaggression gelitten, weil sie als Kind missbraucht worden war, hieß es. Die Wahlmünchnerin liebte Partys, sei aber privat einsam gewesen, schreiben Münchner Zeitungen unter Berufung auf Freunde der Schauspielerin.

Geboren wurde die "deutsche Sharon Stone", wie sie häufig genannt wurde, 1966 in Köln. Nach einer Ausbildung zur Kostümbildnerin begann ihre Karriere mit kleinen Rollen in Serien wie "Der Alte", "Derrick" oder "Freunde fürs Leben". Der Durchbruch kam mit Sönke Wortmanns "Allein unter Frauen" 1991. Regisseur Dieter Wedel engagierte sie 1994 für seinen Vierteiler "Der Schattenmann", in dem sie eine Friseuse mit Verbindungen zur Mafia spielte. Für ihre Darstellung der Titelrolle in dem ZDF-Fünfteiler "Nur eine kleine Affäre" wurde sie 1994 mit dem Bayerischen Fernsehpreis und dem Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnet.

DPA
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