Diesen Freitag haben sie zu einer "Hinterhofparty" geladen. So nennen sie das Volksfest, das sie im Innenhof des Königsschlosses in Oslo schmeißen, der in etwa so groß ist wie das Fußballfeld im unweit gelegenen Ullevaal Stadion. Kronprinz Haakon und Kronprinzessin Mette-Marit feiern ihren 22. Hochzeitstag; an sich kein dolles Jubiläum, aber die beiden sind auch gerade 50 geworden, er am 20. Juli, sie am 19. August – und da wollen Haakon und Mette-Marit einfach mal "takk" sagen, danke.
Haakon und Mette-Marit haben am 25. August 2001 geheiratet
Nun sind beide keine Menschen, die gern großes royales Bohei um sich machen, darum lieber "Hinterhofparty" statt "Schlossfest". Geladen sind Norweger aus allen Ecken des Landes und diversen Gesellschaftsschichten, die mit einem guten Gefühl kommen können: 81 Prozent ihrer Landsleute befürworten aktuell die Monarchie und also auch ein künftiges Königspaar Haakon und Mette-Marit. Dabei hatten sie es nicht einfach: Das Verhältnis der beiden löste eine mittelschwere Regierungskrise aus, schließlich heiratete der Kronprinz am 25. August 2001 eine Frau aus dem Volk: Mette-Marit war eine bürgerliche, alleinerziehende Mutter, ein Partygirl ohne Berufsausbildung. Haakon sprach beim Hochzeitsbankett: "Ich war noch nie so schwach und nie so stark. Mette-Marit, ich liebe dich."
Damals blieb kein Auge trocken: Vor 20 Jahren heirateten Mette-Marit und Haakon

Einen schöneren Satz hat es im europäischen Hochadel öffentlich wohl nie gegeben: Die Liebe der beiden brachte ihnen viele Sympathien ein – und trug sie durch dunkle Zeiten. Etwa, als Mette-Marits Stiefbruder 2011 bei den Terroranschlägen von Oslo und Utøya ums Leben kam. Oder als 2018 bei ihr eine Lungenfibrose diagnostiziert wurde; durch die chronische Krankheit braucht sie immer wieder Auszeiten. Am Freitag aber werden die beiden feiern: die Norweger – und vielleicht auch ein kleines bisschen sich selbst.