Japan Ein Name für den kleinen Prinzen

Das japanische Kaiserbaby hat endlich einen Namen: Hisahito. In einer uralten Zeremonie wurde dem Kind ein Holzkästchen neben das Kopfkissen gelegt, das den Namen enthält. Der Name enthält die Hoffnungen und Wünsche des ganzen Hofstaats.

Japans erster männlicher Thronfolger seit fast 41 Jahren hat einen Namen: Prinz Hisahito. In einer privaten Zeremonie feierte die Kaiserfamilie am Krankenhausbett der Mutter Kiko die Namensgebung, wie das Haushofamt mitteilte. Der Name Hisahito, der aus chinesischen Schriftzeichen zusammengesetzt ist, drücke den Wunsch der Eltern aus, dass der Prinz ein langes Leben mit einem ausgeglichenen und friedlichen Geist führen möge, sagte Palastsprecherin Yuka Shiina. "Hisa" steht für Gelassenheit. Die Endung "-hito" wird seit der Heian-Periode (794-1185) für Thronfolger benutzt und steht für "tugendhafte Person". Der Chef des Haushofamts trägt den Namen des kleinen Prinzen Hisahito ins kaiserliche Familienregister ein.

Das erzkonservative Haushofamt hatte im Juli damit begonnen, über mögliche Namen für das Baby nachzudenken, wobei die Namen früherer Kaiser und jüngerer Mitglieder der Tenno-Familie ausgeschlossen wurden. Für diese Aufgabe wurde auch die Meinung von Experten japanischer und chinesischer Literatur eingeholt. Japans Schriftsystem besteht aus Schriftzeichen von chinesischer Herkunft sowie aus zwei daraus von den Japanern entwickelten Silbenschriften.

Auf Reispapier geschrieben

Ein Reispapier mit dem Namen Hisahito sowie sein persönliches Wappen wurden dem männlichen Erben des Chrysanthemen-Throns in einer Kiste aus dem Holz der Kaiserlichen Paulownie (Blauglockenbaum) neben das Kopfkissen gelegt, wie das Kaiserhaus mitteilte. Das Wappen zeigt eine japanische Koyamaki-Pinie, was nach Angaben des Palastes die Hoffnung ausdrückt, dass der Prinz groß und stattlich werde.

Der erste Junge in der kaiserlichen Familie seit mehr als 40 Jahren steht in der Thronfolge an Nummer drei hinter seinem Onkel, Kronprinz Naruhito, und seinem Vater. Doch da der Junge nicht das Kind des Kronprinzen und Kronprinzessin Masako ist, erhält der Junge auch keinen Titel. Dieser besondere Umstand hat zudem eine Diskussion ausgelöst, wie das Kind am besten vorbereitet werden soll, eines Tages Kaiser zu werden.

AP · DPA · Reuters
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