Britischer Monarch Auf die goldene Staatskutsche will er nicht verzichten: Neue Details zur Krönung von König Charles III.

König Charles III. und seine Frau Camilla
König Charles III. und seine Frau Camilla nahmen nach dem Tod der Queen Beileidsbekundungen im britischen Parlament entgegen.
© Dan Kitwood / Picture Alliance
Im kommenden Jahr soll die Krönung von König Charles III. in der Londoner Westminster Abbey stattfinden. Nun sind neue Details zu der geplanten Zeremonie bekannt geworden.

Günstiger, kürzer, diverser: Die Krönung von König Charles III. soll sich in einigen Punkten entscheidend von der seiner Mutter im Jahr 1953 abheben. Ein genaues Datum für die Zeremonie steht bisher nicht fest. Klar ist nur, dass das Ereignis im kommenden Jahr stattfinden soll. Erst kürzlich hatte der Buckingham Palast Berichte dementiert, wonach der 3. Juni 2023 als Tag gewählt wurde – als Hommage an die verstorbene Queen Elizabeth II., die am 2. Juni 1953 in der Westminster Abbey gekrönt wurde. 

Die britische Zeitung "Mail on Sunday" berichtet nun, dass für die Krönung von Charles III. nur etwa eine Stunde eingeplant sei. Die Zeremonie für die Queen hatte 1953 fast vier Stunden gedauert – inklusive mehrfacher Outfit-Wechsel. Darauf soll Charles laut einer Quelle der Zeitung verzichten wollen.

Krönung von König Charles III. mit deutlich weniger Gästen

Abstriche gibt es auch bei der Gästeliste. 8000 Würdenträger waren 1953 in der Westminster Abbey präsent, als Queen Elizabeth II. gekrönt wurde. Ihre Zeremonie orientierte sich weitestgehend an der ihres Vaters König George VI. und der ihres Großvaters König George V. Mit dieser Tradition will Charles nun brechen und nur 2000 Gäste zu seiner Krönung empfangen. Auch deutlich weniger Mitglieder der königlichen Familie dürften dabei sein. Seine Pläne, die Monarchie zu verschlanken, ließ Charles bereits durchklingen, als er noch Thronfolger war.

Eine entscheidende Rolle soll aber sein älterer Sohn Prinz William spielen. Er soll maßgeblich in die Planungen für die Zeremonie eingebunden werden. 1953 war es Prinz Philip, der Ehemann der Queen, der im Hintergrund vieles entschied und die Königin auch überredete, dass die Krönung erstmals live im Fernsehen übertragen wurde. Während des feierlichen Akts musste der Herzog von Edinburgh dann vor seiner Frau knien und schwor ihr "Lehnsmann bei Leib und Leben" zu sein. Eine solche Szene wird es bei der Krönung von König Charles III. nicht geben: Camilla wird an der Seite ihres Mannes zur Königin-Gemahlin gekrönt werden. Das hatte Queen Elizabeth II. noch zu Lebzeiten entschieden.

Kleiderordnung soll gelockert werden

Um die Zeremonie zeitlich zu straffen, soll laut "Mail on Sunday" auf einige antiquierte Prozeduren verzichtet werden, wie etwa die symbolische Übergabe eines Goldbarren an den Monarchen. "In einer Zeit, in der viele Menschen den Gürtel enger schnallen müssen, wird das nicht passieren", sagte ein Insider – auch in Anspielung auf die aktuell herrschende Inflation. Ebenfalls gelockert werden soll die Kleiderordnung für die Gäste. 1953 mussten die Männer Kniebundhosen und die Frauen eine Tiara tragen.

Die Mitglieder des Hochadels, die direkt an der Krönung beteiligt sind, könnten statt der traditionellen roten Samt-Umhänge mit Hermelinbesatz dieses Mal auf schlichte Anzüge zurückgreifen. "Keine Krönungsgewänder. Geben Sie sie an ein Museum, wo sie hingehören. Es wird kein Tweed-Sakko und eine Jeans sein – sondern ein Morgenanzug oder ein Lounge-Anzug", sagte Oberstleutnant Anthony Mather, der mit den Planungen für die Krönung vertraut ist, der "Mail on Sunday".

Bei aller Reduktion und Sparsamkeit, auf eines will König Charles III. bei seiner Krönung dann aber doch nicht verzichten: Die Fahrt in der historischen, goldenen Staatskutsche aus dem Jahr 1762. Sie war anlässlich des Platinjubiläums der Queen in diesem Jahr aufwendig restauriert worden.

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