Den mutmaßlichen Täter nennt sie nicht bei seinem Namen, aber die Schock-Beichte von Lady Gaga in einem Radio-Interview der US-Talkshow von Howard Stern, schlägt weltweit Wellen.
"Ich habe einige furchtbare Dinge in meinem Leben durchgemacht", so Gaga gegenüber Stern. Heute könne sie dank vieler Stunden in der Therapie darüber nur noch lächeln, aber als 19-jährige katholische Schülerin war sie "viel zu naiv, um wirklich zu begreifen, was mit mir passiert ist", so Gaga.
Kampf gegen die Erniedrigung
Die Popsängerin spach über die sexuelle Tortur, die sie als junge Frau über sich ergehen lassen musste, in Zusammenhang mit ihrem Song "Swine". Das Lied, das sie bei der "South by Southwest"-Veranstaltung auf sehr merkwürdige Weise präsentierte. Die englische Künstlerin Millie Brown spuckte damals Farbe auf Gaga, während diese auf einem mechanischen Bullen ritt. Gegenüber Stern erklärte sie, dass der Auftritt bereits eine Erklärung an die Öffentlichkeit war.
"Ich wollte, dass diese Frau mich vor der Welt mit Farbe ankotzt, damit ich der Welt mitteilen kann: Wisst ihr was, ihr könnt mich niemals so sehr erniedrigen, wie ich mich selbst habe erniedrigen lassen", so Gaga.
Darauf erzählte Lady Gaga Moderator Stern dann, welches Ereignis sie für den Song inspiriert hatte. Den Namen ihres Vergewaltigers wollte sie nicht verraten, aber sie sagte, dass er zum Zeitpunkt des Verbrechens 20 Jahre älter war als sie.
Kurz nach der Tat habe es sie nicht so sehr getroffen. "Aber fünf Jahre später habe ich gemerkt, was mir da widerfahren ist", so der Superstar. Es seien das Singen, ihre extrovertierten Auftritte und viel Therapie gewesen, die ihr in den folgenden Jahren eine wunderbare Hilfe waren.
Ihren Peiniger habe sie noch einmal wiedergesehen. Als sie ihn in einem Laden sah, sei sie "von seinem Anblick wie gelähmt gewesen", verriet sie.
Tony Bennett gibt ihr Kraft
Gaga hatte sich nach der Tat dazu entschlossen, so sagt sie selbst, "Verantwortung für meinen eigenen Schmerz zu übernehmen. Ich will wunderbar sein und stolz sein auf das, was ich aus meinem Leben gemacht habe", so die Sängerin, die eine zeitlang versucht hatte, ihren Schmerz mit Alkohol zu betäuben. "Aber das bringt nichts, du betäubst alles nur. Du musst die Quelle vom Schmerz finden, sonst wird es niemals verschwinden".
Ausgerechnet Tony Bennett habe ihr geholfen, die Vergangenheit zu überwinden. Zusammen mit der Las-Vegas-Legende hat sie ein Album aufgenommen. "Er ist nicht nur ein Vater und ein Großvater für mich, er ist ein Bruder, der nichts weiter von mir will als mein Talent und meine Freundschaft. Das hat mir ungemein geholfen", so Gaga.
