Vor dem Kriminalgericht Old Bailey muss sich nun der 50 Jahre alte Harold Brown wegen des Diebstahls von Gegenständen im Wert von 500.000 Pfund (800.000 Euro) aus dem Besitz Dianas verantworten. Anders als im Fall Burrell wurden bei diesem Prozess strikte Auflagen für die Berichterstattung erlassen. Damit will das Gericht verhindern, dass die Jury zu sehr beeinflusst wird.
Auch bei Prinzessin Margaret gearbeitet
Ein Antrag der Brown-Anwälte, den Prozess zu verschieben, wurde nach Auskunft des Gerichts am Montag abgelehnt. Kurz nach seiner Eröffnung wurde das Verfahren jedoch auf Dienstag vertagt. Brown, der seit mehr als drei Jahrzehnten im Dienste der Royals steht, hat zuletzt bei der im Februar verstorbenen Prinzessin Margaret gearbeitet.
Bisher nicht gekündigt worden
Er wird unter anderem beschuldigt, ein mit Diamanten besetztes arabisches Schiffsmodell aus Dianas Londoner Residenz, dem Kensington-Palast, gestohlen zu haben. Dieses Schmuckschiff hatten Diana und Prinz Charles (54) 1981 vom Emir von Bahrain zur Hochzeit bekommen. Diana soll es extrem hässlich gefunden und immer weggeschlossen haben. Brown wird außerdem beschuldigt, ein mit Juwelen besetztes Schmuckstück in Form einer Narzisse, einen Armreif und wertvolle Ohrringe entwendet zu haben. Der Butler bestreitet die Vorwürfe und ist immer noch beim Königshaus angestellt. Prinzessin Margaret hatte seine Kündigung nach Bekanntwerden der Vorwürfe im vergangenen Jahr nicht angenommen.
Royals befürchten neue Indiskretionen
Das Königshaus ist nach Zeitungsberichten sehr beunruhigt über den neuen Prozess. Befürchtet wird, dass es neue Enthüllungen aus dem Privatleben der Windsors geben könnte. Burrell war nach einer Intervention der Queen von der Anklage freigesprochen worden, über 300 persönliche Andenken aus dem Besitz der Königsfamilie gestohlen zu haben. Danach hatte er in einer Serie von Zeitungsartikeln Vertrauliches aus dem Königshaus ausgeplaudert. Dadurch war unter anderem die Anschuldigung bekannt geworden, Prinz Charles habe Vergewaltigungsvorwürfe gegen einen engen Mitarbeiter vertuschen wollen. Das Ansehen der Royals ist nun auf ein historisches Tief gesunken.