Nach einem Einbruch in den Buckingham Palast haben übervorsichtig gewordene Polizisten den Sohn von Queen Elizabeth II., Prinz Andrew, zur Rede gestellt. Andrew, der Bruder von Prinz Charles und die Nummer fünf der britischen Thronfolge, hatte - zwei Tage nachdem ein Einbrecher im Palast gefasst worden war - einen Spaziergang im Park unternehmen wollen, als ihn Polizisten aufforderten, seinen Ausweis vorzuzeigen.
Scotland Yard dementierte umgehend Medienberichte, wonach die Polizisten sogar die Waffe gegen den 53 Jahre alten Herzog von York gezogen hätten. "Der Mann hat sich ausreichend ausgewiesen. Es wurde keine Gewalt angewendet und keine Waffe gezogen", hieß es von der Polizei.
Größte Sicherheitspanne seit 1982
Erst am Samstag hatte die Polizei einen Vorfall publik gemacht, der sich fünf Tage zuvor ereignet hatte. Ein unbekannter Mann wurde auf dem Gelände des Palastes gefasst und sein mutmaßlicher Komplize vor dem Zaun, teilte die Polizei mit. Demnach kletterte der Eindringling am Montag über einen Zaun und gelangte damit in einen Bereich, der derzeit tagsüber für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Zu der Zeit des Vorfalls befand sich kein Mitglied der Königsfamilie im Palast. Die Königin verbringt den Sommer in Schottland im Schloss Balmoral. Warum der Vorfall erst jetzt bekannt wurde, war nicht klar. Gegen die beiden Männer werde wegen Einbruch, Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung ermittelt, hieß es.
Es handelt sich um einen der schwersten Sicherheitsverstöße, seitdem der Arbeitslose Michael Fagan 1982 in das Schlafzimmer der Königin gelangt war, als sie dort im Bett lag. Fagan unterhielt sich zehn Minuten mit der Königin, nachdem er die Palastmauern überwunden und an einem Regenrohr die Fassade hochgeklettert war, bevor sie die Wachleute alarmieren konnte, als er nach einer Zigarette fragte.