London Fashion Week Mini-Comeback und Reißverschluss-Renaissance

Während auf den Straßen eine Million Menschen in dicken Wintermänteln für den Frieden demonstrierten, wurde auf den Laufstegen der London Fashion Week die Wiederkehr des Minirocks gefeiert.

Es war schon etwas seltsam: Während draußen auf den Straßen eine Million Menschen in dicken Wintermänteln für den Frieden demonstrierten, wurde auf den Laufstegen der London Fashion Week die Wiederkehr des Minirocks gefeiert. Dieses Kleidungsstück, eigentlich nicht das typische Accessoire für die Februar-Garderobe, war zum Auftakt der sechstägigen Modeschau omnipräsent.

Jeder Designer stellte seine eigene Version vor. Bei Michiko Koshino ist der Mini zweilagig, an einer Seite kürzer als an der anderen. Bei Jenny Packham erscheint er in glamourös-femininer Ausführung mit Satin und Pailletten. Maria Chen-Pascual präsentierte die «Punk-Light»-Ausgabe in Schwarz mit aufgesetzten Taschen und Reißverschlüssen.

Comeback des Minis

Überhaupt ist neben dem Comeback des Minis auch eine Renaissance des Reißverschlusses zu beobachten. Waren vor einem Jahr überall noch Rüschen und Volants zu sehen, kehrt man jetzt zum sachlicheren Charme des Metall-Verschlusses zurück, mit deutlichen Anklängen an die New Wave- und Punk-Mode der 80er Jahre.

Den Auftakt der Fashion Week bildete am Samstag die Show des etablierten irischen Designers Paul Costelloe. Seine Modelle entsprachen einmal nicht dem Ruf der London Fashion Week als Tummelplatz der jungen Wilden. Costelloe zeigte klassische Kostüme und Hosenanzüge, die Röcke der Ensembles meist knielang, die Hosen im moderaten Marlene-Stil. Schwarz und Beige waren seine bevorzugten Grundfarben, kombiniert mit strahlendem Knallrot und Rotviolett.

Samt und Satin

Auch bei ihm tauchte der Mini auf, auch bei ihm wurden die bevorzugten Materialien der kommenden Wintersaison vorgeführt: Samt und Satin. Höhepunkt seiner Show war ein Auftritt von Mick Jaggers Ex-Frau Jerry Hall. Das texanische Model präsentierte strahlend drei Costelloe-Modelle und wurde dafür mit Sonderapplaus bedacht.

Bei der aus Japan stammenden Michiko Koshino war von einer Rückkehr zur Klassik wenig zu spüren. Sie zeigte Londoner Mode at its best: Ihre Modelle werden von Rockstars und Club-Gängern getragen. Sie zerlegt ihre Stoffbahnen und setzt sie in überraschenden Designs wieder zusammen. Ihre neue Kollektion ist, wie schon die vorige, inspiriert vom Uniformstil. Neu dabei ist der Akzent, den sie auf die Kombination von Metallic-Leder und Stoffen legt.

Während Koshino die Farben Grau, Beige und Blassrosa neben Metalltönen zeigte, war Maria Chen-Pascuals Palette wie gewohnt dunkler. Auch sie zeigte sehr kurze Kleider und Röcke, eng oder schwingend weit, weite Hosen, Westen und - wie auch Koshino - Lederjacken im Biker-Stil, die in der kommenden Saison zurückkehren werden.

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