Ikea-Tasche Frakta ist das neue Latex

Ob es ein Mundschutz gegen die schlechte Luft in Chinas Millionenstadt Beijing ist, ein Top oder ein String-Tanga: Die Welt trägt derzeit blaues Plastik. Und zwar das für 99 Cent von Ikea.

Sie heißt Frakta und ist wahrscheinlich in jedem Haushalt mindestens einmal vorhanden: die blaue Einkaufstasche von Ikea, in der sich bis auf Schränke und Betten nahezu jedes Produkt des schwedischen Möbelherstellers transportieren lässt. Doch um die 71 Liter Stauraum, die die große Plastiktasche bietet, geht es längst nicht mehr. Stattdessen inspiriert die Frakta zurzeit die Designer – von großen Modehäusern bis zu fantasievollen Kreativen auf der ganzen Welt.

Während sich über die 2000 Euro teure, Frakta-inspirierte Kalbslederversion von Balenciaga die gesamte Onlinewelt kaputtgelacht hat, zeigen die Erfindungen, die hauptsächlich von Millennials bei Instagram veröffentlich werden, deutlich mehr Vielfalt. Die Bandbreite reicht von einer Atemschutzmaske für die luftverschmutzte chinesische Hauptstadt Beijing über Jacken, Baseball-Caps und Schuhen bis hin zu Zierstreifen an Hosen, wie Udo Lindenberg sie in Weiß trägt.

Ideen aus aller Herren Länder

Um Praktikabilität geht es den jungen Designern dabei nur zweitrangig. Die Bilder bei Instagram zeugen vielmehr von großem Spieltrieb und einer latenten Fetisch-Vorliebe: Stringtangas, die kaum jemand freiwillig an seine nackte Haut lassen oder Tops, in denen einem im Sommer der Schweiß literweise über den Bauch rinnen würde. Die Beiträge kommen zum größten Teil aus Asien und Europa – und würden sicherlich überall auf der Welt auch Käufer finden.

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Wann wir den ersten Kunden mit Ikea-Kleidung aus Frakta-Taschen in der Öffentlichkeit begegnen, ist also lediglich eine Frage der Zeit. Die Antwort auf diesen Trend dürfte dann wohl die gelbe Version der Frakta sein, bei der die Kleidung dann gleichzeitig aussagt, dass es sich um die geklaute Inhouse-Variante handelt. Der Sommer wird's zeigen. 

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Die fürchterliche Rache an Ikea
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