Gerade zu Zeiten der Coronapandemie versuchen viele Singles online die große Liebe zu finden. Zwischen der Masse an potentiellen Kandidaten bietet die Dating-App "Once" im Online-Dating einen anderen Ansatz: Die User bekommen nur einmal täglich um 12 Uhr mittags ein sogenanntes Match angezeigt – statt hunderter Profile, bei denen man gar nicht mehr hinterherkommt.
Um herauszufinden, welche Dating-Klischees im Jahr 2021 noch gültig sind, hat "Once" über einen Monat 3056 der europäischen NutzerInnen zu ihrer Einstellung gegenüber gängigen Klischees rund um Partnerschaft befragt. Die Klischees beziehen sich hierbei aber ausschließlich auf heterosexuelle Paare.
Singles stehen heutzutage auf Gleichberechtigung
Das Ergebnis der Umfrage: 40 Prozent der Singles finden traditionelle Geschlechterrollen beim Daten veraltet. Jeweils mehr als die Hälfte sagt, dass auch die Frau den ersten Schritt machen (84 Prozent) und zahlen kann (63 Prozent). Knapp drei Viertel (76 Prozent) der Singles finden die Chemie wichtiger als das Alter und fast 65 Prozent legen keinen Wert auf High Heels und schicke Kleidung während eines Dates, sondern tragen lieber bequeme Klamotten. Fast 80 Prozent sind der Meinung, dass auch nach der Dating-Phase Geschlechterrollen nichts in einer Partnerschaft zu suchen hätten und wünschen sich eine gleichberechtigte Beziehung, in der beide PartnerInnen arbeiten und auf die Kinder aufpassen.
Ein Date auf Augenhöhe
Lange herrschte die Meinung vor, dass der Mann beim Daten das Zepter in die Hand nehmen sollte. Egal ob bei der ersten Ansprache oder beim ersten Date – Frauen wurde oft suggeriert, dass sie sich zurückhalten müssen, bis der Richtige kommt. Die meisten Singles scheinen laut der Umfrage mittlerweile erkannt zu haben, dass diese "Regeln" der Vergangenheit angehören.

So ist es mittlerweile knapp Zwei Dritteln (66 Prozent) der deutschen Singles egal, welches Geschlecht bei der Partnersuche den ersten Schritt macht. Sie sind davon überzeugt, dass man das Gegenüber einfach kontaktieren sollte, wenn er oder sie einem gefällt. Und fast jeder Fünfte (18 Prozent) der Befragten ist davon überzeugt, dass insbesondere Frauen nicht abwarten sollen, dass der Mann sie kontaktiert, sondern gerne ihr Glück selbst in die Hand nehmen dürfen.
Dating-Klischees: Wer zahlt?
Gab es früher einen regelrechten Aufschrei, wenn der Mann die Rechnung für das gemeinsame Abendessen nicht wie selbstverständlich gezahlt hat und es für ein Stirnrunzeln sorgte, wenn die Frau ganz einfach für sich selbst übernehmen wollte, so scheinen laut der Umfrage auch diese angeblichen Rollenklischees längst überholt zu sein. Singles legten daher Wert auf Transparenz: Jeder zweite habe keine feste Regel für das Zahlen beim Date, sondern lege vielmehr Wert auf eine offene Kommunikation, sodass sich niemand in der Bringschuld fühlt.
Auch die Kleiderwahl der Singlefrauen entspricht dem Gegenteil der Rollenklischees. Angeblich waren einst noch High Heels, Kleid und rote Lippen ein Muss, doch laut der "Once"-Unfrage entspricht auch das nicht der Realität: Mittlerweile setzen mehr als 60 Prozent der befragten Nutzerinnen auf ihre Lieblingskleidung, statt sich tagelang Gedanken zu machen, welches unbequeme Outfit den Auserwählten nun am besten gefallen könnte.
Gleichberechtigung im europäischen Vergleich
Auch in Europa herrschte bis zuletzt die klassische Rollenverteilung vor: Die Frau kümmert sich um Kind und Haushalt, während der Mann das Geld nach Hause bringt. Doch das tradierte Familienbild scheint laut der Umfrage bei den Singles nicht mehr besonders beliebt zu sein – und hier ist sich Europa einig. In Deutschland, Italien und England sehen knapp 80 Prozent die Rollenverteilung in einer Partnerschaft als klares Teamwork, ohne feste Rollenverteilungen. In Frankreich sind sogar 90 Prozent der NutzerInnen davon überzeugt.
Quelle: Once