Hochbegabte Hayley Taylor Schlitz "Ich gebe mir Hausaufgaben" – 16-jährige Uni-Absolventin erklärt ihren Erfolg

Die 16-jährige Studentin Hayley hält stolz ein Zertifikat in die Kamera
Erst 16 und schon Uni-Absolventin: Hayley Taylor Schlitz ist hochbegabt 
© Hayley Taylor Schlitz/Twitter
Hayley Taylor Schlitz ist erst 16 und hat bereits ihren ersten Uni-Abschluss. Im Interview mit dem Magazin "The Cut" erzählte die Hochbegabte, wie sie ihren Alltag strukturiert. 

Hayley Taylor Schlitz ist keine gewöhnliche Studentin. Mit 13 Jahren beendete sie die High School und begann, Erziehungswissenschaften zu studieren. Mit 16 wird sie Ende des Sommers ein Jura-Studium aufnehmen, an der Southern Methodist University’s Dedman School of Law in Texas. Hayley ist hochbegabt. Gleich neun amerikanische Universitäten hatten sich um die hochintelligente Studentin gerissen. Doch Hayley ist es wichtig, während ihrer Studienzeit zu Hause bei ihrer Familie zu bleiben. Sie wählte schon für ihr erstes Studium eine nahegelegene Uni, die Texas Woman's University. Im Interview mit dem Magazin "The Cut" hat sie jetzt erzählt, wie es ihr in ihrem Studienalltag erging und was neben ihrer hohen Intelligenz das mögliche Geheimnis ihres bisherigen Erfolges ist.

An ihren Antworten wird deutlich: Eigentlich ist Hayley ein ganz normaler Teenager. Sie spielt Fortnite, liebt Romane und Netflix-Serien. Zum Frühstück isst sie am liebsten Bagels oder French Toast, auch wenn sie weiß, dass es besser wäre, Proteine zu frühstücken. 

Gleich nach dem Frühstück klingt ihre Routine schon ein wenig ungewöhnlicher für eine 16-Jährige: Hayley schaut in ihren Kalender, welche Hausaufgabe sie sich selbst für diesen Tag gegeben hat und erledigt diese sofort. Für jeden Tag schreibt sie sich eine wichtige zu erfüllende Aufgabe in den Kalender, weitere auf ein großes Whiteboard, das in ihrem Zimmer steht. Erst nachdem sie ihre spezielle Hausaufgabe für den Tag geschafft hat, beginnt sie zu lernen und sich auf ihr bevorstehendes Jura-Studium vorzubereiten. "Ich lerne etwa vier bis fünf Stunden pro Tag. Wenn das Semester beginnt, werde ich wahrscheinlich etwa acht Stunden am Tag lernen, weil ich einfach so weit voraus sein will wie möglich", sagt sie. 

Die Hochbegabte wurde drei Jahre lang von ihren Eltern unterrichtet

Hayleys Eltern haben sie drei Jahre zu Hause unterrichtet. Sie hatten ihre Tochter aus der Schule genommen, weil sie der Ansicht waren, dass sie dort nicht angemessen lerne. Hayley gibt zu, dass sie damals nicht motiviert war. Ihre Noten hätten nicht das wieder gespiegelt, was sie eigentlich leisten könnte. 

Wenn ihre Kommilitonen und Professoren erfahren, wie jung Hayley ist, stellen sie die üblichen Fragen, vor allem, wie Hayley das geschafft habe. "Den Altersunterschied merke ich am meisten, wenn meine Kommilitonen sich über TV-Shows unterhalten, die ich nicht kenne oder wenn sie Wörter benutzen, die wahrscheinlich irgendwann mal populär waren, als sie in meinem Alter waren. Aber das sind auch wirklich die einzigen Situationen, in denen mir der Altersunterschied auffällt", sagt sie. 

Sie sei oft sehr gestresst, gibt sie zu. "Mir hilft es dann, mir Listen zu machen und meine Aufgaben zu priorisieren." Auch wisse sie, dass sie ehrgeizig sei, versuche aber, möglichst mit sich selbst im Wettstreit zu stehen – also jeden Tag besser als am vorangegangenen zu sein. 

Als Anwältin hat Hayley konkrete Ziele: Sie will sich für Schüler einsetzen, die hochbegabt sind, aber zu wenig Beachtung finden, weil sie beispielsweise nicht aus privilegiertem Hause kommen. Hayley selbst sei damals nicht in das Hochbegabtenprogramm ihrer Stadt gekommen, weil sie dazu erst zu kurz in Dallas gelebt hatte. "Ich frage mich, wie viele Schüler es noch gibt, die ein 'Nein' akzeptiert haben und seitdem auf die Möglichkeiten, die ihnen eigentlich offenstünden, verzichten." 

Quelle: "The Cut" 

ame