Real-Kunden hat sich vor knapp vier Wochen in einer Filiale in Düsseldorf ein absurdes Bild geboten: Ein Mitarbeiter wurde dabei beobachtet, wie er bereits verpackte Kirschen aus ihren Plastikschalen nahm und in die Frische-Auslage stapelte, wo sie dann als verpackungsfreie Ware verkauft wurden. Neben ihm türmt sich ein Berg an Plastikmüll.
Ein Kunde postete ein Foto der Situation auf Facebook und schrieb dazu: "So sieht das aus, wenn real,- auf den 'Verpackungsfreien Lebensmittel Zug' aufspringt. Liebe real,-Menschen, was denkt ihr euch eigentlich dabei? Ist euch das alles scheißegal – Hauptsache die Kohle stimmt?"
Real: Foto erwecke "völlig falschen Eindruck"
In den Kommentaren dokumentiert der Facebook-Nutzer die Antwort der Supermarktkette. Dort heißt es, das Foto erwecke einen "völlig falschen Eindruck", denn "lose Ware" bekomme der Frische-Einkaufsbereich auch schon als solche geliefert. Jedoch seien bei der Eingangskontrolle "enorme Qualitätsmängel" festgestellt worden, woraufhin auf "alternative Lieferanten" zurückgegriffen werden musste. "Dieser konnte uns jedoch so kurzfristig (...) nur noch – wie auf dem Bild zu sehen – bereits in einzelne Schalen verpackte Kirschen anbieten", so real in der Stellungnahme. Zudem handle es sich bei dieser Vorgehensweise um "eine absolute Ausnahme".
Zuvor hatte der Supermarkt erklärt, dass nicht ausreichend viele lose Kirschen ausgeliefert worden seien und die verpackten Kirschen daraufhin aufgrund der hohen Nachfrage angeboten worden seien. Preislich "höhere Ware" sei zum Preis der losen Ware angeboten worden – quasi ein unverhofftes Schnäppchen für den Kunden. Die Schuld liegt demnach laut Real beim Lieferanten, der laut der ersten Aussage zu wenig und laut der zweiten Aussage Produkte von geringer Qualität lieferte.
Wer Plastikmüll vermeiden will, wird hier hinters Licht geführt
Der Kunde konnte und wollte die Argumentation nicht nachvollziehen und ist mit seinem Frust nicht alleine. Unter dem Posting ist in Kommentaren unter anderem von "bewusster Verarsche" die Rede. Von der Hand zu weisen scheint der Vorwurf nicht zu sein: Kunden, die gezielt Müllvermeidung betreiben wollen, wurden hier hinters Licht geführt. Den Facebook-Nutzern fehlte in der Stellungnahme des Supermarktes außerdem eine Entschuldigung.
