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Aufregung in Großbritannien "Schluck oder spuck": Dieser Bierdeckel sollte ein Hinweis für Zahnpflege sein

Großbritannien: Dieser Bierdeckel löste einen Shitstorm aus
Dieser Bierdeckel löste in Großbritannien einen Shitstorm aus
© 8RosarioSanchez / Twitter
Ein Zahnpflegeprodukthersteller bewarb an einer Universität in Großbritannien seine Produkte mit fragwürdigen Bierdeckeln. Die brachten dem Unternehmen einen Shitstorm ein. Der Vorwurf: Sexismus.

Der Grat zwischen witzig und peinlich ist ein sehr schmaler – gerade bei Produktwerbung. Die Biermarke Astra musste das zuletzt erfahren, als sie auf einem ihrer Werbeplakate einen Klischee-Witz über ausländische Rosenverkäufer machten. "Wolle Dose kaufe?", lautete der Spruch. Zu rassistisch, befand unter anderem der FC St. Pauli und brachte damit seinen Sponsor dazu, das Plakat zurückzuziehen.

Zu einem ähnlichen Vorfall kam es nun in Großbritannien. Der Zahnpflegeprodukthersteller Brushbox entschuldigte sich, nachdem er heftige Kritik für einen sexistischen Werbeartikel erhielt. Brushbox hatte Bierdeckel in sogenannte Dig-In-Boxen (eine Box voll mit Werbegeschenken) gepackt, die an die Studenten der University of Sussex verteilt wurden. Diese sollten eigentlich ein lustiger Hinweis für Zahnpflege sein. Stattdessen waren sie eine sexistische Anspielung auf Oralverkehr: Auf der einen Seite der Deckel war ein Bild vom Mund einer Frau abgebildet, aus dem Zahnpasta lief. Dazu stand auf der Rückseite "schluck oder spuck".

Großbritannien: Netz findet die Anspielung sexistisch

Es dauerte nicht lange, bis sich die Bilder der Deckel in den sozialen Netzwerken verbreiteten. "Sexismus ist Sexismus, auch wenn es 'ein Witz' ist. Frauen verdienen etwas Besseres", schrieb die Twitter-Nutzerin RosarioSanchez, die selber ein Foto der Vor- und Rückseite der Bierdeckel twitterte.Fast alle User gaben ihr Recht. "Wie viele Meetings gab es dazu? Wie viele Leute waren an dieser Idee beteiligt? Und dabei ist niemandem aufgefallen, dass das Sexismus ist", befand eine Frau. Ein Mann twitterte: "Ich kann und will mir gar nicht vorstellen, in welcher Welt das akzeptiert wird."

Studentenvereinigung und Brushbox entschuldigen sich

Inzwischen hat sich auch die Studentenvereinigung Sussex Students' Union (USSU) der Universität, die sich um den Inhalt der Dig-In-Boxen kümmern, zu den Vorwürfen geäußert und bereits erste Schritte angekündigt. In einem Tweet heißt es: "Wir werden unsere Zusammenarbeit mit dem Hersteller in Zukunft überdenken."

Der Zahnpflegeprodukthersteller gab nun auch zu, etwas übers Ziel hinaus geschossen zu sein: "Es tut uns wirklich leid, wenn jemand durch das in den Dig-In-Boxen verwendete Werbebild beleidigt wurde. Wir sind uns nun bewusst, dass es unangemessen und fehlgeleitet war, diese Art von Bild zu verwenden", sagte Brushbox der britischen Zeitung "Guardian".

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rpw

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