Zhimin Qian Rund fünf Milliarden Euro ergaunert: Chinesische Krypto-Betrügerin verurteilt

Die Chinesin Zhimin Qian scheffelte mit Krypto-Betrug Milliarden
Die Chinesin Zhimin Qian scheffelte mit Krypto-Betrug Milliarden
© Metropolitan Police/ stern-Kombo
Zhimin Qian betrog mit ihrem Schneeball-System mehr als 128.000 Menschen in China und versuchte, den Milliardengewinn in Großbritannien zu waschen. Nun wurde sie verurteilt.

Die Chinesin Zhimin Qian, auch bekannt als "Göttin des Reichtums", muss hinter Gitter. Wegen Geldwäsche ist die Betrügerin in London zu elf Jahren und acht Monaten Haft verurteilt worden. "Die von Ihnen begangene Straftat war äußerst raffiniert und erforderte eine sorgfältige Planung", sagte die Richterin Sally Ann Hales am Dienstag gerichtet an die Angeklagt. "Ihr Motiv war reine Gier."

Die 47-Jährige hatte mit einem Schneeball-System zwischen 2014 und 2017 mehr als 128.000 Menschen in China betrogen. Dabei wird das Geld neuer Kunden genutzt, um älteren Mitgliedern die versprochenen hohen Renditen auszuzahlen. 

Qian tauschte das meiste Geld ihrer Opfer in Bitcoin und setzte sich, als Ermittlungen in China begannen, mithilfe gefälschter Dokumente nach Europa ab. Dort reiste sie zunächst durch mehrere Länder und logierte vornehmlich in Luxushotels.  2018 reiste sie weiter nach Großbritannien. Dort versuchte sie, das Geld zu waschen, etwa mit dem Kauf eines Hauses in London für 23 Millionen Pfund. Dabei half ihr eine Komplizin, Jian Wen, die bereits 2024 zu einer Strafe von sechs Jahren und acht Monaten Gefängnis verurteilt worden war.

Krypto-Betrügerin Zhimin Qian wurde 2024 festgenommen

Festgenommen wurde sie schließlich im April 2024 in York, in ihrem Besitz: Bargeld, Gold und Kryptowährungen in zweistelliger Millionenhöhe. In Zusammenarbeit mit den chinesischen Behörden und nach der Überwachung eines malaysischen Komplizen beschlagnahmte die britische Polizei 61.000 Bitcoin – heutiger Wert: mehr als sechs Milliarden Dollar oder fünf Milliarden Euro.

"Das ist wahrscheinlich der wertmäßig größte Prozess dieser Art, in den eine Privatperson und nicht ein Unternehmen verwickelt ist", sagte Opferanwalt William Glover der Nachrichtenagentur AFP. Neben dem Strafprozess läuft auch ein Zivilprozess gegen Qian vor dem High Court in London. Mehr als 1300 Betrugsopfer fordern dort Entschädigung.

Die Angeklagte hatte sich in dem Strafprozess vor dem Southwark Crown Court in London Ende September schuldig bekannt. In dem Prozess war sie lediglich wegen Besitzes und Transfers von Vermögenswerten kriminellen Ursprungs angeklagt. Ihr Anwalt Roger Sahota sagte, alle Opfer würden entschädigt – weil der Wert des Bitcoin seit 2018 von rund 3600 Dollar auf aktuell rund 100.000 Dollar gestiegen ist.

AFP
jek

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