Die Teilnahme am New-York-Halbmarathon ist der große Traum vieler Lauffans. Das gilt auch für Thomas Panek, der mit seiner Teilnahme gleich mal Geschichte geschrieben hat. Denn Panek ist der erste blinde Läufer, der den NYC-Halbmarathon ausschließlich mit der Hilfe von Blindenhunden absolviert hat.
Seine drei Unterstützer – die Labradore Westley, Waffle und Gus – wechselten sich auf der Strecke ab. Panek, der mit Anfang 20 sein Augenlicht verlor, ist in seinem Leben schon 20 Marathons gelaufen – bisher aber immer mit der Unterstützung freiwilliger (menschlicher) Helfer. Doch dabei fühlte er sich nie wirklich selbstbestimmt und frei. "Wenn du an eine andere Person gebunden bist, ist es nicht länger dein eigenes Rennen", sagte der Läufer dem Fernsehsender "CBS News".
Ausbildung zum "Laufbegleiter"
Deshalb entwickelte der 48-Jährige zusammen mit einem Expertenteam vor vier Jahren ein Programm, um Hunde als "Laufbegleiter" für lange Strecken auszubilden. Die Ausbildung und Aufgabe der Tiere entspricht dabei grundlegend der von klassischen Blindenhunden: "Sie sorgen dafür, dass ihr blinder Begleiter sicher, aber mobil durch den Alltag kommt", so Panek. Aber nur ein kleiner Teil von ihnen werde schließlich "Laufbegleiter".
Die Ausbildung der Blindenhunde ist ein Anliegen für den Athleten Thomas Panek, denn auch er fand erst durch die tierischen Begleiter wieder zurück in sein Leben – und zum Laufen. Nachdem er sein Augenlicht durch einen Gendefekt verlor, fühlte er sich nicht mehr sicher auf der Straße. Erst als er mit 26 seinen ersten Blindhund bekam, gewann er Selbstvertrauen zurück, bekam einen Job und verliebte sich neu. Heute ist der Vater von vier Kindern Präsident und Geschäftsführer von "Guiding Eyes for the Blind" – einer Non-Profit-Organisation, die Assistenzhunde für Sehbehinderte ausbildet.
Anderen Betroffenen Mut machen
Mit der Unterstützung seines Hundes Gus und den in seinem Programm ausgebildeten Geschwistern Westley und Waffle lief Thomas Panek den Marathon am vergangenen Sonntag in zwei Stunden und 21 Minuten (zum Vergleich: Spitzenzeiten liegen bei einer Stunde dreißig Minuten). Die Ziellinie überquerte er zusammen mit seinem langjährigen Begleiter Gus. Doch während der Labrador nun offiziell in Rente geht, will Panek mit seinem geschichtsträchtigen Lauf vor allem auf die Bedeutung von Blindenhunden aufmerksam machen und anderen Sehbehinderten mit seiner Leistung Mut machen.
