"Jörg, die Zahlen bitte" – wenn man diesen Satz hört ist klar: Es ist ein Wahlsonntag. Um 18 Uhr kündigt ARD-Moderator Jörg-Schönborn vor einem überdimensionierten Bildschirm die ersten Hochrechnungen an. Und ganz im "Täglich-grüßt-das-Murmeltier"-Style kommen danach unzählige Politiker zu Wort, von wichtig bis unwichtig. Sie sollen das Ergebnis bewerten, mögliche Koalitionen benennen und bitte auch sagen, wie es denn weitergeht. Was folgt, sind meist Floskeln, denn schließlich will sich noch keiner festlegen oder gar öffentlich eine mögliche Niederlage eingestehen.
Daher hat sich die Twitter-Gemeinde am Sonntag nach den Wahlen in Brandenburg und Sachsen unter dem #TwitternWie18Uhr schon einmal mental vorbereitet. Denn es gibt diese Sprüche, die einfach bei jeder Wahl zu hören sind. Von "Der Wähler hat uns einen klaren Auftrag gegeben" bis "Lassen sie mich mal ausreden" - sie alle sind im Kampf um den besten Redebeitrag in der Politiktalkrunde.
Ganz klar, ohne Jörg Schöneborn geht am Wahlsonntag gar nichts:
Den Wählern zu danken ist immer besser, als Inhalte:
Universell und parteienübergreifend einsetzbar ist auch dieser Satz:
Ja, wie ist es denn jetzt!?
Im Verlauf des Abend kam natürlich auch das Ergebnis der Wahl zu Sprache:
Und einige User setzen ihre Hoffnung jetzt auf neue Gesichter:
Ins Leben gerufen hatte den Hashtag ehemalige Politiker Christoph Lauer, der bis Mai noch Mitglied der SPD war. Bis zum Montag morgen sammelten User hunderte Floskeln bei Twitter, die sich tatsächlich auch zahlreich in der Berichterstattung wiederfanden.