Die ukrainische und die russische Seite arbeiteten gemeinsam mit der IAEA an der Umsetzung eines "komplexen Reparaturplans", erklärte Grossi. Die Wiederherstellung der externen Stromversorgung sei für die atomare Sicherheit entscheidend. Wie lange die Reparaturarbeiten dauern werden, teilte die IAEA nicht mit. Zuvor hatte sie erklärt, dass auf beiden Seiten der einige Kilometer von dem Kraftwerk entfernten Frontlinie Reparaturen nötig seien.
Mit Diesel betriebene Notstromgeneratoren halten derzeit das von russischen Truppen besetzte Akw am Laufen, das seit dem 23. September von der externen Stromversorgung abgeschnitten ist. Es handelt sich um die bereits zehnte Unterbrechung der Stromversorgung des größten Akws Europas seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Die russische Armee hatte das Kraftwerk Anfang März 2022, kurz nach Beginn ihrer Invasion in dem Nachbarland, erobert und hält es seitdem besetzt.
Die sechs Reaktoren des Kraftwerks, die vor dem Krieg etwa ein Fünftel des Stroms der Ukraine produziert hatten, waren von Russland nach der Eroberung der Anlage abgeschaltet worden und blieben seither stillgelegt. Auch wenn die Reaktoren also keinen Strom mehr erzeugen, brauchen sie eine zuverlässige Stromversorgung. Mit dem Strom werden die Kühl- und Sicherheitssysteme aufrechterhalten, die eine Kernschmelze verhindern.
Moskau und Kiew haben sich gegenseitig wiederholt vorgeworfen, durch Angriffe auf das Kraftwerk eine nukleare Katastrophe zu riskieren. Beide Seiten machten sich gegenseitig für den jüngsten Stromausfall verantwortlich.
Anfang Oktober erklärte Moskau, die Situation in Saporischschja unter Kontrolle zu haben, nachdem der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Bedenken geäußert hatte.