Fast ein halbes Jahr nach dem Fund eines getöteten Babys auf einem Gehweg in Berlin hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen die Mutter des Kinds erhoben. Gegen die 25-Jährige besteht der Verdacht des Totschlags, wie die Staatsanwaltschaft in der Bundeshauptstadt am Montag mitteilte. Sie soll ihre Tochter zwischen dem 8. und dem 9. Mai kurz nach der Geburt erstickt haben.
Hintergrund der Tat soll gewesen sein, dass der Kindsvater und die Beschuldigte das Kind nicht wollten. Sie hätten befürchtet, dass das Kind ihre Lebensführung beeinträchtigen würde. Den Leichnam fand ein Passant zwei Tage nach der Tat auf einem Gehweg des Kölner Damms in Berlin-Gropiusstadt.
DNA-Untersuchungen führten die Ermittler zunächst zum Kindsvater. Nach einer Durchsuchung bei dem Mann stellte sich die 25-Jährige Ende Mai selbst der Polizei. Sie wurde vorläufig festgenommen und befindet sich seither in Untersuchungshaft. Über die Zulassung der Anklage entscheidet das Landgericht Berlin I.
