Barack Obama bleibt für weitere vier Jahre US-Präsident: Mehrere Fernsehsender meldeten den Sieg Obamas bei der Präsidentschaftswahl über seinen republikanischen Herausforderer Mitt Romney. Während sich Obama bei seinen Anhängern bedankte, gestand Romney seine Niederlage zunächst noch nicht ein. "Das alles ist dank Euch passiert. Danke. Vier weitere Jahre", schrieb der Präsident über den Online-Kurznachrichtendienst Twitter.
Obama war 2008 zum ersten afroamerikanischen Staatschef in der Geschichte der USA gewählt worden. Er ist erst der zweite Präsident der Demokraten seit dem Zweiten Weltkrieg, der die Wiederwahl schaffte.
Am Wahlabend hatten sich Obama und Romney lange das erwartet enge Rennen um die Stimmen im Wahlmännergremium geliefert, das offiziell den Präsidenten der USA kürt. Während der Präsident in den traditionell demokratischen Bundesstaaten im Nordosten der USA die meisten Stimmen erhielt, konnte der Republikaner sich Texas und andere konservative Südstaaten sichern.
Als Obama in den heiß umkämpften Bundesstaaten New Hampshire und Wisconsin gewann, neigte sich das Ergebnis zu seinen Gunsten. Wisconsin ist die Heimat von Romneys Vizekandidaten Paul Ryan.
Gegen 23.00 Uhr (Ortszeit, 05.00 Uhr MEZ) überschlugen sich die Ereignisse. Zunächst konnte Romney dem Präsidenten den Schlüsselstaat North Carolina abnehmen. Anschließend holte Obama aber eine Reihe jener "Swing States", die wegen ihrer wechselnden Mehrheiten bei den US-Präsidentschaftswahlen das Zünglein an der Waage sind. Zunächst erklärten die Fernsehsender den Präsidenten in Iowa und dann in Ohio zum Sieger. Auch die Demokraten-Hochburgen an der Westküste, darunter das bevölkerungsreiche Kalifornien, stimmten erwartungsgemäß für Obama.
Die Erfolge in den "Swing States" hoben Obama über die erforderliche Schwelle von 270 Wahlmännerstimmen. Die Anhänger des Präsidenten, die sich zu einer Siegesfeier in Obamas Heimatstadt Chicago versammelt hatten, brachen in Jubel aus. Zu diesem Zeitpunkt standen die Ergebnisse aus einigen Schlüsselstaaten noch aus, darunter Florida und Virginia. Auf das Gesamtergebnis hatten sie aber keinen Einfluss mehr.
Die Stimmung in Romneys Hauptquartier in Boston war dagegen gedrückt. Zunächst äußerte sich der Republikaner nicht zur dem Ergebnis. Der frühere Finanzinvestor und Gouverneur von Massachusetts hatte versucht, die mehr als 200 Millionen Wahlberechtigten mit dem Versprechen eines wirtschaftlichen Aufschwungs für sich zu gewinnen. Die Arbeitslosenquote in den USA lag im Oktober bei 7,9 Prozent. Vor Obama war kein Präsident seit 70 Jahren mit einer ähnlich hohen Arbeitslosigkeit wiedergewählt worden.