Fugees-Rapper wegen illegaler Spenden für Obama zu 14 Jahren Haft verurteilt

Pras Michel während seines Prozesses im April 2023
Pras Michel während seines Prozesses im April 2023
© AFP
Der mit der Hip-Hop-Band Fugees berühmt gewordene Rapper Pras Michel ist wegen illegaler Spenden für den Wahlkampf von Ex-US-Präsident Barack Obama zu 14 Jahren Haft verurteilt worden. Wie US-Medien berichteten, setzte das Gericht das Strafmaß am Donnerstag fest, mehr als zweieinhalb Jahre nach der Verurteilung des Musikers.

Der als Sohn aus Haiti stammender Eltern unter dem Namen Prakazrel Michel im New Yorker Stadtteil Brooklyn geborene Rapper war im April 2023 im Zusammenhang mit dem milliardenschweren Finanzskandal um den malaysischen Staatsfonds 1MDB schuldig gesprochen worden, unter anderem wegen illegaler Wahlkampfspenden und Verschwörung.

Der malaysische Staatsfonds steht im Zentrum eines der größten Betrugsskandale der Finanzgeschichte. Dabei wurde malaysisches Staatsgeld in Milliardenhöhe veruntreut und in verschiedenen Ländern gewaschen, etwa durch den Kauf von Luxusgütern von Kunstwerken über Immobilien bis hin zu Jachten. Zudem wurde Geld in Filme wie "The Wolf of Wall Street" mit Hollywoodstar Leonardo DiCaprio gesteckt.

Michel soll zwischen 2012 und 2017 mehr als 120 Millionen Dollar (gut 104 Millionen Euro) von dem malaysischen Hauptverdächtigen Low Taek Jho erhalten haben. Ein Teil des Geldes floss laut der Anklage in Obamas Wiederwahlkampagne im Jahr 2012. Da Wahlkampfspenden aus dem Ausland in den USA verboten sind, sollen sie über Strohmänner und Offshore-Firmen abgewickelt worden sein.

Michel wurde außerdem für schuldig befunden, 2017 bei der Regierung von Obamas Nachfolger Donald Trump unerlaubte Lobbyarbeit zugunsten Chinas betrieben zu haben, um eine Auslieferung des umstrittenen chinesischen Unternehmers Guo Wengui zu erreichen.

Laut der "New York Times" kritisierte Michels Anwalt Peter Zeidenberg die Haftstraße als "völlig unverhältnismäßig". Sein Mandant werde gegen seine Verurteilung und das Strafmaß Berufung einlegen. 

Die Staatsanwaltschaft hatte im vergangenen Jahr dagegen eine harte Bestrafung des Musikers gefordert. Michel habe "sein Land für Geld verraten" und "unaufhörlich gelogen", um seine Pläne in die Tat umzusetzen. Die Höchststrafe für seine Vergehen wäre demnach sogar lebenslange Haft gewesen.

Michel hatte die Fugees mit seiner Schulfreundin Lauryn Hill und seinem Cousin Wyclef Jean gegründet. Dem Trio gelang Mitte der 90er Jahre mit Hits wie "Ready Or Not" und einer Neuauflage von "Killing Me Softly" der Durchbruch. Sie wurden mit zwei Grammys ausgezeichnet und verkauften Millionen Alben.

AFP

Mehr zum Thema