Der Brandanschlag war im März 2024 auf ein Warenlager in einem Londoner Industriegebiet verübt worden, in dem Hilfs- und Kommunikationsgüter für die Ukraine gelagert wurden. Das verheerende Feuer, das erst von rund 60 Feuerwehrleuten unter Kontrolle gebracht werden konnte, verursachte einen Schaden von rund 1,3 Millionen Pfund (1,49 Millionen Euro). Ein Teil der Gruppe hatte der Anklage zufolge außerdem geplant, einen russischen Dissidenten in London zu entführen.
Der Fall erregte große Aufmerksamkeit, als Ermittlungen zutage brachten, dass der Drahtzieher der Gruppe von der russischen Söldnergruppe Wagner beauftragt worden war. Er sei durch "anonyme Rekrutierungsbeauftragte" in digitalen Chatrooms kontaktiert worden, erklärte Richerin Cheema-Grupp. Der Fall zeige "die Einmischung einer ausländischen Macht, welche die Gier und die niederen Instinkte unerfahrener Personen ausnutzt".
Bei dem Fall wurden erstmals die Ende 2023 verschärften britischen Sicherheitsgesetze gegen terroristische Straftaten angewendet. Der sogenannte National Security Act soll Großbritannien unter anderem gegen "feindliche Aktivitäten" anderer Staaten schützen.
Der Chef des britischen Inlandsgeheimdienstes MI5, Ken McCallum, hatte im vergangenen Jahr vor russischen Sabotageakten und Brandstiftungen gewarnt. Moskau wolle in den Unterstützerländern der Ukraine "Chaos" stiften. Russland sei dazu übergegangen, Kriminelle und private Dienste anzuheuern, um in Großbritannien Aufträge auszuführen.
Die Wagner-Gruppe ist in Großbritannien als Terrorgruppe eingestuft. Die Söldner-Gruppe hatte lange gegen die Ukraine für Russland gekämpft und ist weiterhin in mehreren afrikanischen Ländern präsent.