Insgesamt verbrachten weibliche Beschäftigte laut IAB 2023 im Schnitt 350 Stunden weniger mit Erwerbsarbeit als Männer. Die Arbeitszeitlücke bestehe in allen Altersgruppen, ist in der Familienphase, also bei Frauen im Alter von zwischen 35 und 39 Jahren, aber besonders groß. Dass sich die Lücke seit 2000 überhaupt verkleinert hat, liegt den Angaben nach vor allem an verkürzten Arbeitszeiten von Männern.
Fast 60 Prozent der beschäftigten Frauen arbeiten in Teilzeit, bei den Männern sind es 20 Prozent. Deutliche Unterschiede zeigen sich in den Regionen. In Westdeutschland sind laut IAB "traditionelle Geschlechternormen nach wie vor stärker ausgeprägt". Die Arbeitszeitlücke dort liegt mit 27 Prozent über dem bundesweiten Schnitt, in den ostdeutschen Ländern mit 18 Prozent indes deutlich darunter.
Um Ungleichheiten abzubauen, müssten Rahmenbedingungen verbessert werden. "Dazu gehören ein besserer Zugang zu Kinderbetreuung, stärkere finanzielle Anreize für eine gleichmäßigere Aufteilung der Erwerbs- und Sorgearbeit und möglichst flexible, selbstbestimmte Arbeitszeitregelungen", erklärte IAB-Forscherin Susanne Wanger.
Die Studie des Instituts beruht den Angaben zufolge auf der IAB-Arbeitszeitrechnung zu den geleisteten Arbeitsstunden in Deutschland.