Trump hat für Mittwoch weitere Zollverschärfungen angekündigt. Er sprach dabei immer wieder von "reziproken" Zöllen. Die Idee dahinter ist, dass ein Produkt eines Landes bei Lieferung in die USA mit ebenso hohen Aufschlägen belastet wird, wie ein gleiches US-Produkt bei Lieferung in dieses Land. Nach Ifo-Angaben ist der Unterschied zwischen dem durchschnittlichen Niveau der EU-Einfuhrzölle und dem der USA gering.
Die Auswirkungen wechselseitiger Zölle wären daher "wesentlich geringer als bei pauschalen US-Zöllen von 20 Prozent", erklärte Ifo-Forscherin Lisandra Flach. Bei pauschalen US-Zöllen von 60 Prozent auf chinesische Produkte und 20 Prozent auf alle anderen ausländischen Waren würden die deutschen Exporte in die USA der Ifo-Simulation zufolge um 15 Prozent sinken.
Flach kritisierte das Vorgehen des US-Präsidenten unabhängig von den wirtschaftlichen Effekten scharf: "Die geplante Zollerhöhung markiert eine Zeitenwende und ist ein Frontalangriff auf die regelbasierte Weltwirtschaftsordnung."