Bei einem schweren Erdbeben in dieser Region könnten nach Angaben von Katastrophenschützern der Regierung bis zu 215.000 Menschen durch Tsunamis ums Leben kommen, 73.000 weitere durch den Einsturz von Gebäuden und 9000 durch von dem Beben ausgelöste Brände. Die Gesamtzahl der möglichen Todesopfer ist geringer als bei der Schätzung von 2014: Damals hatte die japanische Regierung noch bis zu 323.000 Todesopfer prognostiziert.
In den vergangenen 1400 Jahren hatte sich am Nankai-Graben alle 100 bis 200 Jahre ein Mega-Beben ereignet, zuletzt im Jahr 1946. Fachleuten zufolge lassen sich Erdbeben immer noch schwer vorhersagen. Im Januar hatte ein von der japanischen Regierung eingesetztes Expertengremium aber erklärt, das Risiko eines Mega-Bebens am Nankai-Graben sei weiter gestiegen: Die Wahrscheinlichkeit für ein Erdbeben der Stärke 8 oder 9 liege dort in den kommenden 30 Jahren bei 75 bis 82 Prozent.
Im August vergangenen Jahres hatte die japanische Wetter- und Erdbebenbehörde nach einem Erdbeben der Stärke 7,1 erstmals seit der Einrichtung eines neuen Warnsystems im Jahr 2011 vor einem Mega-Beben am Nankai-Graben gewarnt. Die Erdbeben-Warnung löste vielerorts Panikkäufe aus, wurde nach einer Woche aber wieder aufgehoben.
Japan liegt in einem der tektonisch aktivsten Gebiete der Welt. Der Inselstaat wird jedes Jahr von etwa 1500 Erdbeben erschüttert, die meisten davon sind weniger stark.