Mindestens neun Tote und hunderte Verletzte bei Erdbeben in Bangladesch

Soldaten sperren eine vom Erdbeben betroffene Straße
Soldaten sperren eine vom Erdbeben betroffene Straße
© AFP
In Bangladesch ist die Zahl der Toten nach einem Erdbeben der Stärke 5,5 am Freitag auf mindestens neun gestiegen. Wie die Regierung mitteilte, wurden über 300 weitere Menschen verletzt. Nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS befand sich das Zentrum des Bebens nahe der Stadt Narsingdi, nur etwa 33 Kilometer von der dicht besiedelten Hauptstadt Dhaka entfernt.

Als der Erdstoß um 10.38 Uhr (Ortszeit, 05.38 Uhr MEZ) Dhaka erschütterte, waren viele Menschen zu Hause - im mehrheitlich muslimischen Bangladesch ist der Freitag der erste Tag des Wochenendes. Viele Menschen rannten panisch ins Freie. Reporter der Nachrichtenagentur AFP in Dhaka berichteten von weinenden Menschen auf den Straßen.

Interims-Regierungschef Muhammad Yunus erklärte seine "tiefe Bestürzung und Trauer über die Nachrichten von Opfern in verschiedenen Bezirken". Seine Regierung werde "alle notwendigen Maßnahmen" ergreifen. "Die Lage wird genau beobachtet, alle zuständigen Behörden wurden angewiesen, sich unverzüglich vor Ort zu begeben", fügte Yunus hinzu.

Neun Schwerverletzte wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums in verschiedene Krankenhäuser der Hauptstadt gebracht. Unter den Toten sei auch ein Kind. Unter den Verletzten seien Studierende einer Universität und Beschäftigte einer Fabrik. 

Allein drei Tote gab es den Angaben zufolge im Altstadtviertel Armanitola, wo Trümmerteile eines achtstöckigen Gebäudes auf eine Straße stürzten. Der Anwohner Sakib Hossain berichtete, er sei zusammen mit Kunden einer Metzgerei auf die Straße gerannt und habe die Versorgung von Verletzten beobachtet. Später habe er erfahren, "dass drei von ihnen gestorben sind".

Nach Angaben der Meteorologiebehörde dauerte das Beben 26 Sekunden. Die USGS warnte vor vielen Opfern und erheblichen Schäden.

Auch in Indien war das Erdbeben zu spüren. In der Millionenstadt Kolkata, die gut 300 Kilometer vom Epizentrum entfernt ist, flohen Menschen aus Gebäuden. "Ich spürte ein Zittern und mein Bett bewegte sich", berichtete der 66-jährige Sumit Dutta. "Ich rannte aus meinem Zimmer." Berichte über Verletzte oder Schäden in Indien lagen zunächst aber nicht vor.

AFP