Laut Anklage tötete das Paar das Opfer im vergangenen August, um den damals zwölfjährigen Sohn vor einem vermeintlichen sexuellen Übergriff zu schützen. Der Sohn des Paares hatte den 18-Jährigen der Staatsanwaltschaft zufolge bei einem Onlinespiel kennengelernt. Aus einer irrationalen Furcht heraus beschloss der 39-jährige Familienvater demnach, den 18-Jährigen zu töten.
Seine Frau und er lockten den jungen Mann der Anklage zufolge deshalb in der Nacht vom 9. auf den 10. August vergangenen Jahres zu einer abgelegenen Bank in der Nähe von Altenbuch. Dort schlug der Mann unter anderem mit einem Beil auf den Kopf des 18-Jährigen ein, während sich die Mutter, der zwölfjährige Sohn und dessen vier Geschwister in unmittelbarer Nähe befanden.
Die Kammer folgte mit ihrem Urteil der Forderung der Staatsanwaltschaft. Die Verteidigung des Mannes beantragte ebenfalls eine lebenslange Freiheitsstrafe wegen Mordes, sah aber die Voraussetzungen für die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld als nicht gegeben an. Die Verteidigung der Frau forderte eine Verurteilung wegen Beihilfe zum Totschlag und eine Freiheitsstrafe von nicht mehr als siebeneinhalb Jahren.