"Ich möchte meine Geschichte mit meinen eigenen Worten erzählen", so zitierte der Verlag Gisèle Pelicot. "Ich hoffe, dass ich Menschen, die schwierige Phasen in ihrem Leben durchmachen, Hoffnung und Mut vermitteln kann", fügte sie hinzu. "Sie sollen niemals Scham empfinden."
Nach Angaben des Verlags schreibt Pelicot ihre Memoiren gemeinsam mit der Journalistin und Schriftstellerin Judith Perrignon.
Gisèle Pelicot war von ihrem Mann Dominique über Jahre hinweg immer wieder mit Medikamenten betäubt und in Internetforen zur Vergewaltigung angeboten worden. Wegen ihres Muts und der großen Medienaufmerksamkeit für den Prozess gegen ihren Ex-Mann und 50 weitere Angeklagte ist Gisèle Pelicot zu einer internationalen Ikone für Frauenrechte geworden. Sie hatte sich für ein öffentliches Verfahren eingesetzt, "damit die Scham die Seite wechselt".
"Ich möchte, dass alle Frauen, die Vergewaltigungsopfer sind, sich sagen, Frau Pelicot hat es getan, wir können es auch tun", hatte die 72-Jährige bei der Eröffnung des Prozesses im September im südfranzösischen Avignon gesagt. "Ich will, dass sie sich nicht mehr schämen. Es ist nicht an uns, sich zu schämen, sondern an ihnen."
Der Prozess endete mit Haftstrafen für alle Angeklagten. Der Hauptangeklagte Dominique Pelicot bekam die Höchststrafe von 20 Jahren. Gisèle Pelicot war im Februar vom US-Magazin "Time" zur Frau des Jahres 2025 gekürt worden.