Wegen des Vorwurfs, seine Frau über 13 Jahre hinweg immer wieder mit Drogen betäubt und vergewaltigt zu haben, ist ein Brite in Haft genommen worden. Ein Gericht in Swindon westlich von London ordnete am Dienstag Untersuchungshaft gegen den 49-Jährigen an. Ihm werden unter anderem Vergewaltigung, Voyeurismus, Besitz von Kinderpornografie und Verabreichung von Betäubungsmitteln zur Last gelegt.
Die Taten sollen sich laut den Ermittlungsbehörden zwischen den Jahren 2010 und 2023 ereignet haben. Fünf weitere Männer im Alter zwischen 31 und 61 Jahren sind ebenfalls wegen Vergewaltigung und weiterer Sexualdelikte gegen die inzwischen geschiedene Ehefrau des 49-jährigen Briten angeklagt. Das Opfer verzichtete laut Polizei nach intensiven Gesprächen mit den Ermittlern und Betreuungsdiensten für Opfer von Straftaten auf ihr Recht auf Anonymität.
Fall in Großbritannien erinnert an Missbrauch der Französin Gisèle Pelicot
Der Fall erinnert an den der Französin Gisèle Pelicot, die über Jahre hinweg von ihrem damaligen Ehemann Dominique Pelicot mit Medikamenten betäubt und dann von ihm sowie von Männern vergewaltigt worden war, die er in Internetforen dazu eingeladen hatte.
Gisèle Pelicot hatte auf einen öffentlichen Prozess bestanden, "damit die Scham die Seite wechselt", und war im Lauf des Verfahrens zu einer Symbolfigur für den Kampf gegen sexualisierte Gewalt geworden. Neben Dominique Pelicot wurden 50 weitere Männer zu Haftstrafen verurteilt.