Friedländer war eine der bekanntesten und öffentlich aktivsten Zeuginnen der NS-Judenverfolgung. Sie starb am 9. Mai im Alter von 103 Jahren in ihrer Geburtsstadt Berlin, in die sie nach mehreren Jahrzehnten in den USA gegen Ende ihres Lebens bewusst zurückgekehrt war. Friedländers gesamte engere Familie, darunter ihre Mutter und ihr Bruder, waren während des Holocausts im Vernichtungslager Auschwitz ermordet worden.
Auch Friedländer selbst wurde in einem Konzentrationslager eingesperrt, überlebte aber den Krieg. Bis unmittelbar vor ihrem Tod setzte sie sich gegen das Vergessen ein, sie war auch Ehrenbürgerin der Stadt Berlin.
Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) erinnerte am Mittwoch bei der Bekanntgabe der Platzbenennung an Friedländers "unerschütterlichen Humanismus". Bei der Fläche vor dem Abgeordnetenhaus handle es sich um einen "besonderen Ort der Demokratie", fügte Wegner hinzu. Dieser werde nun "immer an Margot Friedländer und ihr Lebenswerk erinnern". Dies sei auch ein "klares Zeichen" gegen Antisemitismus und für Menschlichkeit.