Täter in Frankreich nach zehn Jahren durch US-Gendatenbank überführt

Modell der DNA-Helix
Modell der DNA-Helix
© AFP
Zehn Jahre nach der Vergewaltigung einer jungen Frau in Frankreich ist der Täter mit Hilfe von US-Gendatenbanken überführt worden. Der 28-Jährige, der zum Zeitpunkt der Tat minderjährig war, sei mit Hilfe der US-Bundespolizei FBI aufgespürt worden, teilte die Staatsanwaltschaft in der Pariser Vorstadt Nanterre am Mittwoch mit. "Das ist ein großartiger Erfolg, es zeigt, dass es sich lohnt, die nötigen Mittel einzusetzen", sagte der Anwalt des Opfers, Lee Takhedmit. 

In Frankreich ist der Rückgriff auf Gendatenbanken verboten, aber die französischen Ermittler konnten über einen Antrag auf Rechtshilfe die DNA des Täters in den US-Gendatenbanken abgleichen lassen. Bereits 2022 war erstmals auf diese Weise ein Mann überführt worden, der fünf Jugendliche vergewaltigt hatte. 

Justizminister Gérald Darmanin will die Nutzung von Gendatenbanken bei Ermittlungen künftig auch in Frankreich möglich machen. Dazu muss erst noch ein entsprechendes Gesetz auf den Weg gebracht werden. 

Der Täter hatte die Joggerin 2015 am Ufer eines Flusses mit einem Schraubenzieher angegriffen, gewürgt und vergewaltigt. Da die Ermittlungen nicht erfolgreich waren, ging der Fall an eine Sonderabteilung, die sich mit nicht aufgeklärten Verbrechen befasst. Diese wandte sich dann an die zuständige Stelle in den USA, um mit Hilfe der DNA mögliche Verwandte des Täters ausfindig zu machen. 

AFP