Die Leiche des Säuglings war im Februar in einem Abfallunternehmen in Freital entdeckt worden. Ein Zeugenhinweis führte die Polizei im Zuge ihrer Ermittlungen zu der heute 24-jährigen Mutter. Der Prozess gegen sie begann vor drei Wochen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Nach den Feststellungen des Gerichts verdrängte die Angeklagte ihre Schwangerschaft unter anderem aufgrund von Sorgen um ihre erst kurz zuvor angetretene Arbeitsstelle. Außerdem wollte ihr Lebensgefährte kein weiteres Kind. Aufgrund des psychischen Drucks, in der sie sich befand, ging das Gericht von einem Totschlag in einem minderschweren Fall aus.
Laut Anklage hatte die Beschuldigte das Kind allein zu Hause zur Welt gebracht und anschließend getötet. Medienberichten zufolge soll sie es in einer Decke gewickelt in einen Biomüllbehälter gelegt haben. Über ihre Verteidigung ließ die Frau demnach erklären, dass ihr Kind bereits tot zur Welt gekommen sei. Sie habe den Säugling daher nicht getötet.