Der Wert des etwa 80 mal 60 Zentimeter großen Gemäldes werde auf mindestens acht Millionen Euro geschätzt, sagte der für die Auktion zuständige Christophe Lucien. Der Preis könne aber auch weit darüber hinaus steigen, fügte er hinzu.
Picasso malte das Bild im Juli 1943. Im Jahr darauf erwarb es ein bedeutender französischer Sammler, dessen Familie es bislang im Privatbesitz behielt. Ihm Rahmen einer Erbschaft soll es nun jedoch versteigert werden.
"Kaum jemand kennt das Gemälde, und es wurde nie ausgestellt, außer in Picassos Werkstatt in der Zeit der deutschen Besatzung von Paris", sagte Picasso-Expertin Agnès Sevestre-Barbé. Es handle sich um ein "außergewöhnliches" Gemälde des Künstlers, das sowohl vom Naturalismus als auch vom Kubismus geprägt sei. Sie bezeichnete es als einen "Meilenstein" seines Werks.
Zu sehen ist eine traurig wirkende Dora Maar mit einem blumengschmückten Hut. Das Bild stammt aus der Zeit, als Picasso Maar nach ihrer acht Jahre dauernden Beziehung für die damals 21 Jahre alte Französin Françoise Gilot verließ.
Die Existenz des Gemäldes, dessen Echtheit von der Picasso Administration bestätigt wurde, war bislang nur Experten bekannt. Es existierten lediglich Schwarz-Weiß-Aufnahmen im offiziellen Werksverzeichnis, sowie Aufnahmen aus der Werkstatt Picassos von seinem Künstlerfreund Brassaï.