Diese Faktoren sowie die Tatsache, dass er in New York wohne - weit von dem Gericht in Miami entfernt - ließen annehmen, dass Murdoch vermutlich nicht für eine persönliche Aussage vor Gericht erscheinen würde, betonten die Anwälte und baten Bezirksrichter Darrin Gayles um eine "beschleunigte Aussage" Murdochs. Gayles gab Murdochs Anwälten bis zum 4. August Zeit, um zu antworten.
Trump hatte zuvor gegen die zu Murdochs Medienimperium gehörende Zeitung "Wall Street Journal" (WSJ) sowie Murdoch selbst Klage eingereicht. Das "WSJ" hatte über einen schlüpfrigen Brief berichtet, den Trump 2003 an Epstein geschrieben haben soll. Trump weist dies entscheiden zurück und verlangt mindestens zehn Milliarden Dollar (rund 8,6 Milliarden Euro) Schadenersatz.
Der US-Präsident steht wegen der Affäre um Epstein im eigenen Lager zunehmend unter Druck. Viele seiner Anhänger hatten sich zuletzt empört geäußert, weil seine Regierung ein Versprechen zum Epstein-Skandal nicht eingehalten hat: Sie wollte Licht in den Skandal um den US-Milliardär bringen, der 2019 tot in seiner Gefängniszelle in Manhattan aufgefunden wurde. Dem Investmentbanker wurde vorgeworfen, zahlreiche Mädchen und junge Frauen missbraucht und Prominenten zugeführt zu haben. Um die enttäuschten Anhänger zu besänftigen, kündigte Trump die Offenlegung juristischer Dokumenten in dem Fall an.