Miran steht den drei weiteren Wirtschaftsberatern (Council of Economic Advisers) im Weißen Haus vor. Er gilt als Befürworter von Trumps aggressiver Zollpolitik. Der Posten im Gouverneursrat der Fed ist vakant, seit die Wirtschaftswissenschaftlerin Adriana Kugler am Freitag ihren vorzeitigen Rückzug verkündet hatte. Sie war von Trumps Vorgänger Joe Biden ernannt worden, für ihr Ausscheiden nannte sie keine Gründe.
Durch die Neubesetzung könnte die von Trump angestrebte Senkung des Leitzinses wahrscheinlicher werden. Der US-Präsident verlangt einen Zinsschnitt um drei Prozentpunkte, um Kredite billiger zu machen und Investitionen anzukurbeln.
Die Fed hatte bei ihrer letzten Sitzung Ende Juli entschieden, den Zinssatz das fünfte Mal in Folge in der Spanne zwischen 4,25 und 4,5 Prozent zu belassen. Die Zentralbank begründet ihr Abwarten mit der Ungewissheit über die Folgen von Trumps Zollpolitik und mögliche Auswirkungen auf die Inflation in den USA.
Fed-Chef Jerome Powell warnte den Präsidenten bei der Sitzung davor, mit dem Versprechen niedriger Zinssätze und billiger Kredite "Wahlen zu beeinflussen". Trump überzieht Powell seit Monaten mit Schmähungen. Er nannte ihn einen "Trottel", "Schwachkopf" und "Loser". Powell will seine bis Mai laufende Amtszeit nach bisherigen Angaben dennoch vollenden.