Hintergrund des Konflikts ist der Plan von Tiktok, die Moderation von Inhalten künftig durch Künstliche Intelligenz (KI) ausführen zu lassen oder an Drittanbieter auszulagern. Die betroffenen Beschäftigten, die zuvor die KI-Systeme trainiert haben, sehen sich nun mit Kündigungen konfrontiert. Die Gewerkschaft fordert für die Betroffenen Abfindungszahlungen in Höhe von drei Jahresgehältern und eine Verlängerung der Kündigungsfrist um zwölf Monate.
"Nachdem die Kolleginnen die Künstliche Intelligenz trainiert haben, scheint es Tiktok gar nicht schnell genug zu gehen, die Kolleginnen loszuwerden", erklärte Kathlen Eggerling von Verdi. "Vor diesem Hintergrund erhöhen wir mit diesem Streiktag den Druck für eine faire Vereinbarung. Tiktok muss endlich Verantwortung übernehmen."
Zudem wirft Verdi Tiktok vor, intern Falschinformationen über das deutsche Streikrecht zu verbreiten. Die Geschäftsführung habe behauptet, die unangekündigte Teilnahme am Warnstreik am Mittwoch verstoße gegen rechtliche Pflichten, erklärte die Gewerkschaft. Sie sehe darin einen Einschüchterungsversuch.