Der Vorsitzende der Partei der Unabhängigen Sozialdemokraten (SNSD) war vor seiner Absetzung verurteilt worden, weil er zwei Gesetze in Kraft gesetzt hatte, welche die Umsetzung von Entscheidungen des Hohen UN-Repräsentanten für Bosnien und Herzegowina untersagten. Auch wenn der Nationalist Dodik bei der Wahl nicht antreten darf, gilt er weiterhin als der eigentliche Strippenzieher hinter den Kulissen. Der 66-Jährige strebt die Abspaltung der serbischen Teilrepublik von Bosnien und Herzegowina an.
Die rund 1,2 Millionen Wahlberechtigten in der Republika Srpska können bis Sonntagabend um 18.00 Uhr ihre Stimmen abgeben. Der Wahlsieger wird allerdings nur knapp ein Jahr im Amt sein, da in Bosnien schon im Oktober 2026 landesweite Parlaments- und Präsidentschaftswahlen anstehen.
Bosnien und Herzegowina ist seit dem Dayton-Abkommen geteilt in die überwiegend von bosnischen Serben bewohnte Republika Srpska und die kroatisch-muslimische Föderation Bosnien und Herzegowina. Die beiden halbautonomen Landesteile sind durch eine schwache Zentralregierung miteinander verbunden. Knapp ein Drittel der 3,5 Millionen Einwohner lebt in der Republika Srpska, deren Gebiet fast die Hälfte des Balkanstaates ausmacht.