Im Juli hatte Mkhwanazi den damaligen Polizeiminister Senzo Mchunu und andere hochrangige Beamte beschuldigt, Ermittlungen in verschiedenen Fällen, darunter Korruption und politisch motivierte Morde, behindert zu haben. Präsident Ramaphosa suspendierte daraufhin Mchunu und veranlasste die Einrichtung einer dreiköpfigen Kommission unter dem Vorsitz eines ehemaligen Richters des Verfassungsgerichts.
Mkhwanazi warf Mchunu auch vor, Zahlungen von dem Geschäftsmann Vusimuzi "Cat" Matlala angenommen zu habe, dem Mord und Geldwäsche zur Last gelegt werden. Ein Gericht lehnte am Mittwoch die Freilassung von Matlala gegen Kaution in dem Fall ab. Weiterhin beschuldigte Mkhwanazi den Minister, an der Auflösung eines Teams beteiligt gewesen zu sein, das mit der Untersuchung von Morden beauftragt war.
"Wir glauben, dass es ohne Gegenmaßnahmen tatsächlich Gefahr läuft, vollständig zusammenzubrechen", fügte Mkhwanazi mit Bezug auf das südafrikanische Strafrechtssystem hinzu.
Mchunu wies die Vorwürfe zurück, er wird voraussichtlich vor der Kommission aussagen. Der 67-jährige Politiker war von örtlichen Medien als potenzieller Kandidat der gemäßigten Fraktion der Regierungspartei ANC für die Nachfolge von Ramaphosa vorgeschlagen worden.
Der Zwischenbericht der Kommission wird innerhalb der nächsten drei Monate erwartet. Allerdings bestehen Zweifel, ob die Kommission konkrete Maßnahmen vorantreiben kann, da ihre Ergebnisse nicht bindend sind.