Mordfall Nadine Abiturient ermordete die 15-Jährige

Ein 20-jähriger Schüler hat gestanden, die 15-jährige Nadine erst niedergeschlagen, dann gewürgt und anschließend mit zwölf Messerstichen ermordet zu haben. Angeblich kannte er das Mädchen aus einem Chatroom.

Im Prozess um den gewaltsamen Tod der 15-jährigen Schülerin Nadine aus Wetter/Ruhr in Nordrhein-Westfalen hat der 20 Jahre alte Angeklagte ein Geständnis abgelegt. Wie eine Gerichtssprecherin mitteilte, soll der er zugegeben haben, Nadine in der Nacht zum 20. August 2006 geschlagen, gewürgt und anschließend mit einem Messer auf sie eingestochen zu haben. Bei der Frage nach seinen Motiven soll sich der Angeklagte auf Erinnerungslücken berufen haben. Die Anklage lautet auf Mord.

Die Richter der ersten Jugendkammer hatten die Öffentlichkeit nach Verlesung der Anklageschrift ausgeschlossen. Sie hatten befürchtet, dass der 20-Jährige ansonsten außer Stande sei, sich zu den Vorwürfen zu äußern. Hinter verschlossenen Türen soll sich der Angeklagte dann mehrere Stunden lang den Fragen gestellt haben.

Der Mann hatte Nadine aus der Schule gekannt. Er gehörte zum Abiturjahrgang ihrer älteren Schwester. Direkten Kontakt hat er aber angeblich nur über das Internet gesucht. Dort trafen sich die beiden in so genannten Chatrooms, in denen der 20-Jährige aber wohl nie seine wahre Identität preisgegeben hat. In der Tatnacht soll er dann zum Elternhaus der 15-Jährigen gefahren sein. Nadine war zu diesem Zeitpunkt allein zu Hause.

Bis zur Bewusstlosigkeit gedrosselt

Was anschließend passierte, hat Oberstaatsanwalt Wolfgang Rahmer so rekonstruiert: Der damals 19-jährige Angeklagte soll die Schülerin zunächst mindestens drei Mal mit einem schweren, stumpfen Gegenstand auf den Kopf geschlagen haben. Um die Tat zu verdecken, soll er sich anschließend entschlossen haben, Nadine zu töten. Laut Anklage hat er der 15-Jährigen zunächst ein Telefonkabel um den Hals geschlungen und sie bis zur Bewusstlosigkeit gedrosselt.

Anschließend soll er mit einem Küchenmesser mindestens zwölf Mal auf sein am Boden liegendes Opfer eingestochen haben. Dabei wurde die Halsschlagader durchtrennt. Nadine verblutete. Es dauerte knapp einen Monat, bis der Angeklagte festgenommen werden konnte.

DPA
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