Getöteter Gerichtsvollzieher Ermittler: "Beschuldigter hat mit Jagdmesser mehrfach" zugestochen

Tötung von Gerichtsvollzieher: "Beschuldigter hat mit Jagdmesser mehrfach eingestochen"
Tötung von Gerichtsvollzieher: "Beschuldigter hat mit Jagdmesser mehrfach eingestochen"
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Sehen Sie im Video: Pressekonferenz bringt neue Fakten im Fall des getöteten Gerichtsvollziehers .
Foto: FRM / DPA / Video: n-tv.de
Nach dem tödlichen Angriff auf einen Gerichtsvollzieher im Saarland informieren die Behörden über den Ermittlungsstand. Den genauen Tathergang legt der Oberstaatsanwalt dar.

Polizei und Staatsanwaltschaft haben auf einer Pressekonferenz in Saarbrücken über den tödlichen Messerangriff auf einen Obergerichtsvollzieher im Bexbach unterrichtet. Demnach wollte das Opfer, 58 Jahre alt, eine Zwangsräumung in einem Mehrfamilienhaus vollstrecken. Der Gerichtsvollzieher sei dafür mit drei Angestellten der Hausverwaltung zur Wohnung des Täters gekommen, die im ersten Stock liegt, teilte Oberstaatsanwalt Bernd Weidig mit. 

Nach dem Klingeln habe der Täter die Tür geöffnet und der Gerichtsvollzieher sei allein eingetreten. Daraufhin habe der Mieter ein Jagdmesser gezogen und mehrmals auf Kopf und Oberkörper des Opfers eingestochen. Der Täter habe sich danach vom Tatort entfernt.

Die Begleiter des Gerichtsvollziehers verständigten umgehend die Polizei, die Beamten nahmen den Täter widerstandslos vor dem Haus fest. Für das Opfer kam jede Hilfe zu spät. Beim Eintreffen der Polizisten vor der Wohnung lag der Gerichtsvollzieher im Eingangsbereich. Der Notarzt konnte nur noch den Tod des Mannes feststellen.

Saarland: Verhafteter hat Tat gestanden 

In einer ersten Vernehmung hat der Festgenommene den Angriff gestanden, er kommt jetzt in Untersuchungshaft. Gegen ihn wird wegen Totschlags ermittelt. Der Mann ist 42 Jahre alt, ledig und nicht vorbestraft. Zwei Ermittlungen wegen der Bedrohung einer Nachbarin waren eingestellt worden, zwei Verfahren wegen Drogendelikten und Diebstahl sind noch anhängig, teilte die Polizei mit.

Die Justizministerin des Saarlandes, Petra Berg von der SPD, hatte die Pressekonferenz eröffnet und ihre tiefe Betroffenheit zum Ausdruck gebracht: "Wir stehen fest an der Seite der Familie" des Opfers, sagte sie. Die Tat markiere eine "Zäsur für die saarländische Justiz". 

Der Gerichtsvollzieher sei ein erfahrener Kollege gewesen, ein Ehemann und Vater, sagte Berg. Die Landesregierung habe am Mittwoch Halbmast geflaggt. Zudem werde bald ein Kondolenzbuch in der Staatskanzlei ausgelegt. Außerdem wolle sie in den kommenden Tagen prüfen, wie die Sicherheit der Gerichtsvollzieherinnen und Gerichtsvollzieher verbessert werden könne.

Tim Schulze

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