Entkriminalisierung

Artikel zu: Entkriminalisierung

Demo für Abtreibungs-Legalisierung

Entkriminalisierung von Abtreibung soll diese Woche im Parlament beraten werden

Der fraktionsübergreifende Gruppenantrag im Bundestag zur Neuregelung des Schwangerschaftsabbruchs ist nach Angaben der Unterstützenden bereits von 327 Abgeordneten unterzeichnet worden. Der Gesetzentwurf sieht eine Legalisierung von Abtreibungen bis zur zwölften Schwangerschaftswoche vor. SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich sagte am Dienstag in Berlin, die Vorlage solle in dieser Woche in erster Lesung im Bundestag beraten werden. Der Bundestag hat derzeit 733 Abgeordnete.
Video: Proteste für sichere und legale Abtreibungen in Lateinamerika

Video Proteste für sichere und legale Abtreibungen in Lateinamerika

STORY: Grün wie die Hoffnung sind die Transparente, mit denen diese Frauen in Mexiko-City durch die Straßen ziehen. Tausende demonstrierten am Donnerstag in der mexikanischen Hauptstadt für einen Zugang zu sicheren und legalen Abtreibungsmöglichkeiten. Das Grün steht dabei für die Forderung, die Pro-Abtreibungsbewegung in Lateinamerika zu entkriminalisieren. Die Demonstrantinnen forderten zudem mehr Unterstützung für Frauen und Schulungen zum Thema Safer Sex. "Wir müssen begreifen, dass Schwangerschaft nicht nur ein Problem für Frauen ist, sondern auch für Paare und die Gesellschaft, und die Regierung sollte ihrer Verantwortung nachkommen." "Die Leute glauben, dass sich das Thema legale und sichere Abtreibungen gegen das Leben gerichtet, aber das ist ein sehr komplexer Mythos. Die Debatte geht gegen den Wert der Frauen. Wir sind nicht gegen Mutterschaft, wir sind nicht gegen Kinder, ganz im Gegenteil." Anfang September hatte der Oberste Gerichtshof Mexikos ein Bundesgesetz aufgehoben, das den Schwangerschaftsabbruch unter Strafe stellt. In 20 der 32 Bundesstaaten Mexikos sind die Eingriffe aber nach wie vor strafbar. Dennoch geht das katholisch geprägte Land damit weiter, als andere Länder Lateinamerikas. In Chile sind Abtreibungen nur in Fällen von Vergewaltigung, Lebensgefahr für die Mutter oder Fehlbildungen des Kindes erlaubt. In Brasilien und Bolivien gilt als Begründung für einen Abbruch nur Vergewaltigung oder Gesundheitsrisiken für die Mutter. Im benachbarten Peru sind Abtreibungen komplett illegal, außer wenn Leben oder Gesundheit der Mutter in Gefahr sind. Jedes Jahr sterben Tausende von Frauen in Lateinamerika an den Folgen unsicherer Abtreibungen, während gleichzeitig Teenagerschwangerschaften und sexuelle Gewalt in der Region weiter zunehmen.