Eine am Montag in Berlin von einem Betonmischer überrollte Radfahrerin, deren Rettung möglicherweise durch Klimablockaden behindert wurde, ist für hirntot erklärt worden. Das teilte die Polizei am Donnerstag mit und korrigierte damit vorherige Angaben zum Tod der Frau. Sie werde weiterhin in einer Klinik intensivmedizinisch behandelt.
Die Frau war bei dem Verkehrsunfall von einem Betonmischer erfasst und überrollt worden. Ein Spezialfahrzeug der Feuerwehr stand wegen einer Straßenblockade von Klimaaktivisten lange im Stau und kam deshalb verspätet zum Unglücksort.
Die Protestierenden der Gruppe Letzte Generation teilten nach dem Unfall mit, dass einige von ihnen auf der Stadtautobahn protestiert und den Verkehr unterbrochen hätten. Die Gruppe könne nicht ausschließen, dass die Verspätung des Fahrzeugs "auf einen durch uns verursachten Stau zurückzuführen ist". Die Berliner Polizei stellte gegen zwei Klimaaktivisten Strafanzeige wegen unter anderem unterlassener Hilfeleistung.
Während sich Rettungskräfte am Montag um die Frau kümmerten, griff zudem ein Unbekannter den 64-jährigen Fahrer des Betonmischers mit einem Messer an. Anschließend floh der Angreifer vom Unfallort. Die Polizei teilte am Donnerstag mit, am Mittwochabend einen 48-jährigen Tatverdächtigen festgenommen zu haben. Dieser solle noch am Donnerstag einem Richter vorgeführt werden, hieß es weiter.
Sowohl die Radfahrerin als auch der Lastwagenfahrer wurden am Montag ins Krankenhaus gebracht. Der Lastwagenfahrer konnte die Klinik mittlerweile wieder verlassen.
Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version dieses Artikels hieß es, die Frau sei verstorben. Dies hatte die Polizei zunächst so mitgeteilt. Nun korrigierten die Beamten ihre Angaben. Die Frau sei für hirntot erklärt worden. Wir haben die entsprechenden Stellen angepasst.