Der mutmaßliche Entführer und Mörder des Frankfurter Bankiersohns Jakob von Metzler ist nach Einschätzung eines Sachverständigen für die Tat voll verantwortlich. Bei dem Angeklagten Magnus Gäfgen liege keine Persönlichkeitsstörung vor, sagte der Psychologe Klaus Elsner von der Universität Essen am Freitag vor dem Frankfurter Landgericht. Gäfgen hatte gestanden, den Bankierssohn im September 2002 entführt und getötet zu haben. Von den Eltern hatte er eine Million Euro erpresst.
Gäfgen mit hohem IQ
Dem 28-jährigen Juristen Gäfgen fehle es zwar an Selbstvertrauen und Selbstsicherheit, sagte der Psychologe weiter. Der Angeklagte sei aber nicht psychisch krank. Gäfgen sei mit einem Quotienten von 121 hoch intelligent. Angesichts seines schwachen Selbstbewusstseins habe Gäfgen nach dem Prinzip "mehr Schein als Sein" gelebt. Er habe sich eine attraktive junge Freundin und einen Kreis aus wohlhabenden und selbstsicheren Freunden gesucht.
Der des Mordes angeklagte Gäfgen hatte vergangene Woche sein zum Prozessbeginn abgelegtes Geständnis erweitert. Er räumte ein, dass er bei der Tat den Tod des elfjährigen Jungen von Anfang an in Kauf genommen habe.