Bayern Mehrere Verletzte nach Axt-Attacke im ICE – Fahrgäste überwältigen Täter

Der ICE 91 kam auf freier Strecke zum Stehen
Der ICE 91 kam auf freier Strecke zum Stehen
© Ute Wessels / DPA
In einem ICE ist ein Mann auf Mitreisende losgegangen und hat vier Menschen leicht verletzt. Der Zug wurde in Niederbayern gestoppt und der Angreifer von Fahrgästen überwältigt.

Ein Mann hat in einem in Richtung Wien fahrenden ICE mehrere Menschen mit gefährlichen Gegenständen angegriffen und mindestens vier Personen verletzt, nach ersten Erkenntnissen nur leicht. Sie kamen in umliegende Krankenhäuser. Der Angreifer hatte einen Hammer und eine Axt als Waffe. Das sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) in München. Der 20 Jahre alte Syrer sei in Österreich, in der Region um die Hauptstadt Wien, gemeldet. 

Den Angaben zufolge ist der Täter gegen 13.55 Uhr auf der Strecke zwischen Straubing und Plattling auf die Mitreisenden losgegangen. Rund 150 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdiensten eilten zu dem auf freier Strecke bei Straßkirchen (Landkreis Straubing-Bogen) stehenden Hochgeschwindigkeitszug. Fahrgäste hatten die Notbremse gezogen. 

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Der Angreifer wurde nach ersten Polizeiangaben von Mitreisenden überwältigt. Die "Bild" berichtete darüber hinaus, dass eine Person dem Täter einen "gefährlichen Gegenstand" entwendet und damit auf ihn eingeschlagen habe. Der Täter wurde demzufolge schwerverletzt in ein Krankenhaus eingeliefert. Sein Motiv blieb vorerst unklar.

Entsetzen über Angriff in ICE

Die bayerischen und die österreichischen Behörden würden bei der Ermittlungsarbeit kooperieren. In Bayern sei der Mann bisher nicht polizeibekannt gewesen, in anderen Bundesländern müsse dies noch überprüft werden. Hinweise auf einen extremistischen Hintergrund gebe es bislang nicht, sagte Minister Herrmann. 

Die Fahrgäste des ICE wurden an einer eigens eingerichteten Betreuungsstelle versorgt. Neben zahlreichen Rettungskräften und zwei Hubschraubern seien auch viele Einheiten des Betreuungsdienstes und der psychosozialen Notfallversorgung im Einsatz gewesen, teilte das Bayerische Rote Kreuz mit. Es gehe darum, auch unverletzten, aber möglicherweise traumatisierten Fahrgästen zu helfen.

An Bord des Zuges befanden sich zum Zeitpunkt der Gewalttat rund 500 Passagiere. Der ICE 91 war am Morgen von Hamburg-Altona nach Wien gestartet, wo er um 16.47 Uhr ankommen sollte. Die Attacke ereignete sich nach dem fahrplanmäßigen Halt in Regensburg. Die Strecke zwischen Straubing und Passau wurde gesperrt.

Die Deutsche Bahn erklärte, sie sei "entsetzt über den gewalttätigen Angriff". "Unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind bei den Verletzten und allen, die das Erlebte nun verarbeiten müssen."

Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel wurde nach seiner Erstveröffentlichung mehrfach aktualisiert.

wue / tis

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