Bramsche in Niedersachsen Schüsse auf 16-Jährigen: Tatverdächtiger ist Sportschütze – Opfer weiter in Lebensgefehr

Polizeibeamte am Tatort in Bramsche
Die Schüsse fielen an diesem Wohnhaus in Bramsche, Niedersachsen
© Sina Schuldt / DPA
Ein 81-Jähriger soll in Bramsche auf seinen 16-jährigen Nachbarn geschossen haben. Der Zustand des Jugendlichen ist weiter kritisch. Der Tatverdächtige ist Sportschütze. Sein Motiv bleibt unklar.

Die Hintergründe der Gewalttat auf einen Jugendlichen vor einer Schule in Bramsche bei Osnabrück sind weiterhin unklar. Der mutmaßliche Schütze, ein 81-jähriger Italiener sei weiterhin nicht vernehmungsfähig, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Alexander Retemeyer, am Mittwoch. Sobald es der Gesundheitszustand zulasse, werde der Mann wegen versuchten Mordes festgenommen und dem Haftrichter vorgeführt. Inzwischen schwebt der Mann nicht mehr in Lebensgefahr. Der Zustand des Jugendlichen war am Mittwoch dagegen unverändert kritisch.

Bramsche: Schüsse erfolgten mit Kleinkaliberpistole

Der Italiener soll am Dienstagmorgen seinen 16-jährigen Nachbarn vor dem gemeinsamen Wohnhaus in den Kopf geschossen haben. Das Opfer erlitt lebensgefährliche Verletzungen. Anschließend schoss der 81-Jährige auf sich selbst, auch er schwebte zunächst in Lebensgefahr.

Rat und Hilfe

Sie haben suizidale Gedanken? Hilfe bietet die Telefonseelsorge. Sie ist anonym, kostenlos und rund um die Uhr unter (0800) 1110111 und (0800) 1110222 erreichbar. Auch eine Beratung über E-Mail oder Chat ist möglich.  Eine Liste mit bundesweiten Hilfsstellen findet sich auf der Seite der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention.

Der Mann sei Sportschütze, die Tatwaffe sei eine "typische Sportschützenwaffe", sagte der Sprecher. Es handele sich um eine Kleinkaliberpistole. Ob er dafür eine Waffenbesitzkarte habe, müsse noch geklärt werden.

Einen Tag nach der Tat gingen die Ermittler laut Retemeyer weiter Zeugenhinweisen nach und wertete Tatortspuren aus. Der Tatverdächtige und das Opfer wohnen im selben Haus. Es habe wohl Dissonanzen gegeben, sagte der Sprecher.

Unter Berufung auf Anwohner berichtete die "Bild"-Zeitung, dass sich der 81-Jährige oft wegen Lärmbelästigung beschwert habe. Ob das Motiv für die Gewalttat ein Nachbarschaftsstreit war, müsse noch geklärt werden, sagte Retemeyer.

Die Schüsse waren vor einem Wohnhaus gefallen, das gegenüber einer Grundschule liegt. Die Schulkinder waren von der Polizei vom Tatort und den Ermittlungen ferngehalten worden.

DPA
wue

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