Seit elf Tagen fahndet die Polizei nach dem oder den Tätern, die einen Holzklotz auf die Autobahn 29 bei Oldenburg geworfen hatten. Auch bei zwei Fernsehsendern holte sie sich Unterstützung für die Suche. Bei dem Unglück war am Ostersonntag eine 33 Jahre alte Frau getötet worden.
Zur Aufklärung der schrecklichen Tat schließt die Polizei nun einen Massen-Gentest nicht aus. Davon könnten etwa 1200 Jugendliche betroffen sein. Nach Informationen der Oldenburger "Nordwest- Zeitung" müssten im Umkreis des Tatorts alle 16- bis 20-Jährigen zur Speichelprobe.
Es sei allerdings noch nicht klar, ob an dem Klotz DNA von dem oder den Tätern sei, sagte Polizeisprecher Mathias Kutzner am Donnerstag. Die Ergebnisse der kriminaltechnischen Untersuchung stünden noch aus.
Werde an dem Klotz DNA gefunden, werde diese zunächst mit Polizei-Datenbanken abgeglichen, kündigte Kutzner an. Danach gebe es die Möglichkeit, in Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft über einen Massen-Gentest nachzudenken. Ein solcher Test sei an enge rechtliche Voraussetzungen gebunden.
Unterdessen setzte die SoKo "Brücke" die gezielte Befragung möglicher Verdächtiger fort. Dies habe jedoch noch keinen Durchbruch gebracht, sagte Kutzner. Die Polizei arbeite Namen ab, die Zeugen seit der Veröffentlichung des Phantombildes einer Jugendgruppe genannt hätten. Nach der Präsentation des Falles in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst" waren 200 weitere Hinweise eingegangen.
Die Polizei konzentriert ihre Ermittlungen wegen heimtückischen Mordes auf eine Gruppe von vier bis fünf Personen zwischen 16 und 20 Jahren. Sie sollen von mehreren Zeugen am Ostersonntag in unmittelbarer zeitlicher Nähe zu der Tat auf der Brücke gesehen worden sein, von der der Klotz auf die A 29 geworfen wurde. Der Block traf auf der Autobahn in Oldenburg das Auto einer Familie aus Telgte in Nordrhein-Westfalen und erschlug eine 33-jährige Frau vor den Augen ihres Mannes und ihrer beiden Kinder.