Die Ermittler fanden die Leiche der 23-jährigen Frau einbetoniert in einer Schrebergartensiedlung in Essen. Tagelang war sie zuvor vermisst worden. Ein halbes Jahr danach hat nun in der Ruhrgebietsstadt der Prozess um den Mordfall Madeleine begonnen. Angeklagt sind der 47 Jahre alte #link;http://www.stern.de/panorama/erstickt-und-einbetoniert-gericht-verhandelt-mordfall-madeleine-2130620.html;Stiefvater Günther O. und ihr Halbbruder.# Zum Prozessauftakt vor dem Landgericht schwiegen beide.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem 47-jährigen Österreicher vor, die junge Frau geschlagen, gefesselt und erstickt zu haben. Die Leiche habe er dann in seinem Garten in Essen einbetoniert. Die junge Frau hatte ihren Stiefvater nach Jahren des Schweigens wegen sexuellen Missbrauchs angezeigt. Der 47-Jährige soll auch Vater ihrer zweijährigen Tochter sein. Zuletzt hatte sie sich in Frauenhäusern und einer geheim gehaltenen Wohnung versteckt.
Günther O. droht lebenslange Haft
Günther O. soll aus Wut über den Umstand, dass die 23-Jährige den Kontakt zu ihm abgebrochen hatte, gehandelt haben. Außerdem habe er das Strafverfahren wegen Missbrauchs stoppen wollen. Er muss sich deshalb wegen Mordes und Freiheitsberaubung mit Todesfolge verantworten. Zusätzlich ist er wegen sexuellen Missbrauchs von Schutzbefohlenen angeklagt. Ihm droht im Falle eines Schuldspruchs lebenslange Haft.
Halbbruder Daniel ist wegen Beihilfe und Freiheitsberaubung angeklagt. Er soll geholfen haben, Madeleine im Wissen um die Pläne seines Vaters zu dem Essener Schrebergarten zu lotsen, den er vor der Tat aber verließ. Nach Angaben seines Verteidigers will der Halbbruder aber nichts mit dem Mord zu tun haben - und schwieg wie sein Vater. Das Verfahren soll nun Anfang September fortgesetzt werden.