Zwei päpstlichen Ermittler untersuchen derzeit mutmaßliche Fehler und Versäumnisse im Umgang mit sexualisierter Gewalt im Erzbistum Köln.
Video Betroffene berichten von Visitatoren-Gesprächen

Endlich einmal richtig angehört worden zu sein, ohne das Wort abgeschnitten zu bekommen, ohne eine Einschränkung der Gesprächsthemen - das waren im Erzbistum Köln die ersten Reaktionen Betroffener auf den Besuch der Visitatoren Hans van den Hende und Anders Arborelius. Die päpstlichen Ermittler untersuchen mutmaßliche Fehler und Versäumnisse im Umgang mit sexualisierter Gewalt. Die beiden ehemaligen Sprecher des Betroffenen-Beirats im Kölner Erzbistum, Patrick Bauer und Karl Haucke, begrüßten das Gesprächsangebot. O-TON PATRICK BAUER, EHEMALIGER SPRECHER DES BETROFFENEN-BEIRATES "Alles ist mitgeschrieben worden, alles ist protokolliert worden. Wir durften sogar am Ende noch mal nachfragen und sagen, was uns am wichtigsten ist, dass das noch mal extra ins Protokoll gekommen ist." O-TON KARL HAUCKE, EHEMALIGER SPRECHER DES BETROFFENEN-BEIRATES "Also, ich habe ein deutliches, aktives Zuhören wahrgenommen. Ich habe sehr viel Empathie gespürt. Und zwar nicht irgendeine vorgegebene, wie ich es oft genug, nicht immer, aber oft genug von der Bistumsleitung hier erlebt habe." O-TON PATRICK BAUER, EHEMALIGER SPRECHER DES BETROFFENEN-BEIRATES "Jeder von uns hat erzählt, wie er den Erzbischof von Köln, Kardinal Woelki, erlebt hat und auch seinen Generalvikar Dr. Hofmann, dass bei uns Verletzungen entstanden sind. Und dass wir nicht mehr mit ihnen zusammenarbeiten wollten." O-TON PATRICK BAUER, EHEMALIGER SPRECHER DES BETROFFENEN-BEIRATES "Es ist mir völlig egal, ob der Erzbischof von Köln geht, ob er bleibt. Entscheidend ist, was sich verändert. Und es muss sich etwas verändern an den Machtstrukturen in der Kirche. Es muss sich etwas verändern im Umgang mit den Betroffenen. Das ist das Entscheidende." Die Visitatoren sollen jetzt einen vertraulichen Bericht für den Papst erstellen. Ihr Besuch in Köln soll für rund eine Woche geplant sein.